Verfrühte Punktegeschenke des FC Wacker


Erzielte seinen Premierentreffer im Wacker-Dress: der junge Michael Lercher. / Foto: GEPA

Vom Abstiegskampf zum Titelkampf – so schnell kann es im Fußball binnen weniger Monate gehen. Ein „verrücktes“ Kalenderjahr für den FC Wacker fand im Tivoli bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vorerst sein Ende. „Jetzt schau’n wir mal. Wir wollen einen positiven Abschluss, das Ende nimmt man ja mit. Wir werden aber sicher nicht mit einem Loblied in die Pause gehen, sondern alles sachlich analysieren“, sprach General Manager Alfred Hörtnagl vor dem Anpfiff. Mit Coach Klaus Schmidt („Er überzeugt auch durch seine Menschlichkeit.“) werde man Gespräche über eine Vertragsverlängerung führen.

Die Spielanalyse sah zu Beginn die Gäste auf rutschigem Terrain um den berühmten Tick schneller. Nach harten Monaten, vielen Verletzungs- und Spielpausen mühten sich die Schwarzgrünen zunächst in den Zweikämpfen und im Vorwärtsgang sichtlich ab. Bis sich Michael Lercher einen Herzenswunsch erfüllen konnte: Nach Riemann-Assist netzte der 19-jährige Youngster in der 30. Minute mit einem coolen Lupfer zur 1:0-Führung ein, der erste Scorerpunkt im Dress des FCW war dem verlässlichen Linksfuß im letzten Spiel vor der Winterpause gelungen. Das 2:0 nur fünf Minuten später markierte Pichlmanns 14. Saisontreffer – eine beruhigende Pausenführung.

Doch in der Folge klopfte fast nur Kapfenberg an: Gegen Frieser konnte Grünwald noch retten, gegen Joao Victor war er beim Anschlusstreffer aber machtlos. Wacker geriet wie schon gegen Wiener Neustadt und nach vier Heimspielen ohne Sieg erneut ins Schwimmen. Grünwald lenkte den Ball bei einem Perchtold-Schuss mit einer Glanztat an die Latte, ein Lasnik-Freistoß prallte von der Querlatte ab, ehe Wacker beim möglichen Abstauber durch Imbongo auch noch Glück hatte, dass Schiedsrichter Schörgenhofer nicht auf Elfmeter entschied.

Der steirische Ausgleich durch Frieser war angesichts des Spielverlaufs aber mehr als folgerichtig. Kapfenberg hatte mehr Schüsse, mehr Ballbesitz und über 90 Minuten mehr Präsenz. Dank des besseren Torverhältnisses ging der FC Wacker dennoch als Tabellenerster in die Winterpause.