Ernüchterung im Haie-Becken


Die von Schuller erzielte Blitz-Führung gegen Linz nützte den Haien nicht viel - am Ende setzte es ein 3:5. / Foto: Rottensteiner

So hatten sich weder Vorstand noch Fans und natürlich auch die Spieler den November nicht vorgestellt: Nur zwei Siege in den letzten elf Spielen und vier Niederlagen in Serie sorgten in der ersten Partie des Heimdoppels (erst Fehérvár und dann Linz) dafür, dass die Haie selbst gegen biedere, stark ersatzgeschwächte Ungarn (ohne die Top-Stars Kinasewich, Sarauer, Banham) nicht nur ihrer Form, sondern auch ihrem Selbstvertrauen vergeblich hinterherliefen.

Zumindest der Zug zum Tor wurde im Startdrittel nicht gefunden. Bei zahlreichem Scheibenbesitz wurde viel quer gespielt, auch in den Powerplays. Das berühmte Erfolgserlebnis hatte in letzter Zeit gefehlt, die Beine schienen nach dem jüngsten 0:7 in Dornbirn schwerer denn je. Eine nennenswerte Chance konnte man im ersten Drittel am ehesten Jeff Ulmer (15.) zuordnen.

Dafür begann das Mitteldrittel ganz nach dem Geschmack jener gut 1.000 Fans, die den Haien der Negativserie zum Trotz die Treue schworen: Tyler Spurgeon servierte 21 Sekunden nach Wiederanpfiff der Neuerwerbung Hunter Bishop den Premierentreffer und folglich die 1:0-Führung. Das 2:0 – 84 Sekunden fünf gegen drei — hatten die Hausherren in der Folge mehrmals (Lammers, Bishop) auf der Schlägerschaufel.

Die Haie ließen zu Beginn des Schlussabschnitts dann sogar die Überzahlspiele Nummer sechs und sieben gegen undisziplinierte Gäste (alle voran „Henker“ Ryan Martinelli) ungenützt verstreichen. Als Strafe dafür folgte das 1:1 (Kóger/51.). Nach dem achten (!) torlosen Powerplay ging es in die Verlängerung, ein Punkt war schon verloren. Schaus, Ulmer, VanBallegooie und Lammers hatten den Matchpuck, ein weiteres Powerplay folgte – ohne Erfolg. Im Match der ungenutzten Chancen traf Bishop zwar im Penaltyschießen für die Haie, die Ungarn (Tore von Nagy und Francis) nahmen aber zwei Punkte mit: Eine echte Frustpackung.