Eva-Maria stürmte den Ski-Olymp


Überglücklich im Schnee von Aspen - Brem nach ihrem ersten Eva-Maria Weltcup-Sieg. / Foto: GEPA

Endlich – Eva-Maria Brem ist im Ski-Olymp angekommen. Und das noch dazu im US-Nobelskiort Aspen. Nach der Fabelfahrt im ersten RTL-Durchgang, in der die Tirolerin Eva-Maria Brem stolze 1,14 bzw. 1,33 Sekunden zwischen sich und Federica Brignone bzw. Kathrin Zettel gelegt hatte, war die alles entscheidende Frage: Halten die Nerven nach ihrer ersten Halbzeitführung? Und wie sie hielten! An diesem für sie so historischen Tag fuhr die 26-Jährige aus Münster in einer eigenen Liga, feierte in ihrem 96. Weltcuprennen den ersten Sieg.

Schon kurz nach der Zieldurchfahrt hatten die Gefühle bei der Tirolerin verrücktgespielt. Brem riss die Hände in die Höhe, blickte vielsagend Richtung Himmel und ließ wenig später im Schnee liegend den Tränen freien Lauf. „Ich kann es gar nicht beschreiben, es war so ein langer Weg, eben 96 Rennen.

Dabei hatte ich schon nach dem fünften Rennen das Gefühl gehabt, dass ich nahe dran bin. Jetzt ist es dafür umso schöner“, sagte die Dame des Tages, wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und dankte all jenen, die diesen Triumph erst möglich gemacht hatten. „Liebe Grüße auch an daheim, ich hoffe ihr könnt heute noch feiern. Ich bin so unglaublich dankbar.“

Vergessen waren die Nackenschläge, die sie auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcup-Sieg wegzustecken hatte – den im April 2010 erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch, der sie weit zurückwarf, die Nichtnominierung für die Heim-WM 2013 in Schladming und in erster Linie die Ausbootung für die Olympischen Spiele im Februar 2014 in Sotschi. „Das war die schlimmste Erfahrung.“

Ihre hoch dekorierten Teamkolleginnen standen nicht zurück, um Brem zu gratulieren. „Eva-Maria war heute einfach fantastisch, sie hat es sich redlich verdient“, meinte die zweitplatzierte Kathrin Zettel. Auch Anna Fenninger (12.), deren imposante Serie von fünf Riesentorlauf-Siegen in Folge riss, war voll des Lobes. „Ich weiß, welch harten Weg Eva-Maria hinter sich hat. Und wie sie speziell im ersten Lauf unterwegs war – einfach Respekt.“