Dem Virus zum Trotz


Mit zwei Medaillen beendete Matthias Taxacher seine Karriere / GEPA "Danke, das war's", sagte Kerstin Acherer (li.) und hört mit WM-Silber auf / GEPA

Viermal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze – so lautete die beeindruckende Medaillenbilanz der rot-weiß-roten Stocksportschützen bei der WM im bayerischen Regen. Einer Weltmeisterschaft, die – im Gegensatz zum Großteil der restlichen Sportwelt – sich nicht dem Ausbruch des Coronavirus beugen wollte.

„Es war schon sehr speziell“, erzählte der Tiroler Matthias Taxacher vom EV Angerberg, der sich Gold (Zielbewerb Team) und Bronze (Einzel Ziel) sichern konnte. „Zweimal am Tag gab es Updates, keiner wusste, wie es weitergeht. Aber sie wollten es offensichtlich unbedingt durchziehen.“

Das Programm wurde gestrafft, ab dem dritten Tag wurden dann keine Zuschauer mehr zugelassen und Gesundheitstest angeordnet – allerdings nur für die Südtiroler Athleten. „Das war Augenauswischerei“, meinte Taxacher.

Die Titelkämpfe in Bayern waren die letzten für den 38-Jährigen, der sich künftig auf seinen EV Angerberg konzentrieren wird. „Es war ein schöner Abschluss. Aber noch schöner wäre Einzel-Gold gewesen.“

Denn irgendwie bleibt Taxacher auch ein Unvollendeter – seine vier WM-Titel gelangen ihm alle „nur“ mit dem Team. „Einmal Vierter, einmal Dritter, einmal Zweiter“, hatte Taxacher seine WM-Ergebnisse im Einzel sofort parat.

Landsfrau Kerstin Acherer beendete mit Silber im Mannschaftsspiel (gemeinsam mit der zweiten Tirolerin Kathrin Triendl) und eigens designtem T-Shirt ebenfalls ihre Nationalteam-Karriere. Sie blickt auf EM-Gold 2019, WM-Gold 2018 und eine „spezielle“ letzte WM in Regen zurück.