Das Ende kam per Mail


Rob Pallin - sein Abgang hinterließ einen faden Beigeschmack / GEPA

Eigentlich war alles angerichtet für eine weitere, die insgesamt fünfte Saison von Rob Pallin bei den Innsbrucker Haien. Nach starker Qualifikationsrunde, die wieder Hoffnungen auf bessere Eiszeiten in der TIWAG-Arena nährte, und dem knappen Verpassen der Play-offs, die ohnehin im Viertelfinale vorzeitig abgebrochen wurden, waren sich der HCI und Pallin einig.

Umso überraschender daher die Meldung des Trainers an HCI-Obmann Günther Hanschitz, dass er sich jetzt anders orientieren wolle: „Er hat sich mit einem Mail verabschiedet. Diese – nicht gerade feine – Art und Weise ist schwer enttäuschend.“ Nachsatz: „Aber Reisende soll man nicht aufhalten.“

Ein „schlüssiger mündlicher Vertrag“ mit Handschlag hat laut Hanschitz existiert, der theoretisch auch einzufordern wäre, die Tinte war aber offenbar doch noch nicht trocken. „Er war ein Hai“, schloss Hanschitz, der Pallin bei externer Kritik immer ruhig und treu zur Seite gestanden war.

Pallin rang um – fadenscheinig klingende – Erklärungen: „Ich habe schon lange vor den schlimmen Folgen des Coronavirus auf den schriftlichen Vertrag gewartet. Es hat einen Punkt gegeben, wo keine Kommunikation mehr stattgefunden hat. Also musste ich reagieren“, gab Innsbrucks bis zu diesem Zeitpunkt am längsten dienender Trainer nach vier Spielzeiten in der Erste Bank Liga bekannt. Zweimal hatte er die Haie direkt ins Play-off geführt, zweimal war man am Saisonziel vorbeigeschrammt.

„Ich wollte die Kultur ändern – dass nämlich hier Profis am Werk sind.“ Dass er dabei allerdings auf die Tiroler Eigenbauspieler vergessen und lieber auf sein „Zweieinhalb-Linien-System“ gebaut hatte, verschwieg Pallin, der zukünftig in Kaufbeuren (Zweite Deutsche Liga) hinter der Bande stehen wird.