Am Schalttag machte es klick


Nina Ortlieb - ein Tag, den sie nie vergessen wird / AFP Photo Federica Brignone (2.), Nina Ortlieb und Corinne Suter (3.) / AFP Photo

Nur gut, dass der Feber in diesem Jahr 29 Tage hatte – just am letzten Tag des Monats raste Nina Ortlieb, Tochter von Olympiasieger Patrick, im französischen La Thuile zu ihrem ersten Weltcupsieg, fast 25 Jahre nach dem letzten Erfolg des Herrn Papa.

Verständlich, dass es da kein Halten mehr gab, vergessen war die Direktive des Ski-Weltverbandes (FIS), „zwischenmenschliche Kontakte auf ein Minimum“ zu beschränken. Stattdessen herzte die Vorarlbergerin jeden, der ihr in die Quere kam – und auch das obligate Siegerbild mit Trainern, Betreuern und Teamkolleginnen ließ sich Österreichs Skiverband nach dem sehnsüchtig herbeigesehnten Erfolg nicht nehmen.

Rund ein Vierteljahrhundert nach Patricks letztem Sieg im Dezember 1995 in Gröden konnte die 23-Jährige den hohen Erwartungen endlich gerecht werden. Nina krönte ihre bisher stärkste Saison mit dem ersten Sieg – nach einem wahren Hundertstel-Krimi. 0,01 Sekunden hinter der ÖSV-Premierensiegerin landete die Gesamtweltcup-Führende Federica Brignone auf Rang zwei, nur sieben Hundertstel fehlten der Drittplatzierten Corinne Suter, der besten Speed-Fahrerin der Saison.

„Es ist wirklich unglaublich. Vor einer Woche das erste Podium, nun sogar Platz eins. Und wieder war es extrem knapp, gleich wie zuletzt. „Ich freue mich brutal“, meinte Ortlieb, die in Crans-Montana nur hauchdünn den Sieg verpasst hatte. Dieses Mal hatte die Lecherin das Glück auf ihrer Seite. Ortlieb: „Man sieht auch, wie schnell sich das mit der Startnummer ausgleicht. Manchmal hat man mehr Glück, manchmal weniger.“