Eine Wildsau kommt selten allein


Strahlender Sonnenschein, ein faszinierendes Panorama - das Wildsaurennen wurde erneut zum großen Erlebnis. / Foto: SV Sellrain

Ein Zuschauer hatte die passenden Worte parat und meinte: „Man muss wirklich eine wilde Sau sein, wenn man in weniger als 50 Minuten mit Tourenskiern hinauf zur Lampsenspitze oder zum Zischgeles läuft. Geschweige denn dieselbe Strecke unter fünf Minuten mit Skiern zurück ins Tal rast.“ Tatsächlich brachte die traditionelle Wildsaustaffel, einer der wohl einzigartigsten und spektakulärsten Staffelbewerbe für Skibergsteiger und Abfahrer, nebst strahlendem Sonnenschein neue Anekdoten und einzigartige Streckenrekorde.

Nach einem Jahr Unterbrechung waren zwar der Einladung von Obmann Heinz Kapferer ins Sellraintal nicht ganz so viele Teilnehmer wie 2012 gefolgt, dafür war das Starterfeld so hochkarätig besetzt wie noch nie in der Geschichte der Wildsaustaffel. Neben den besten Skitourenläufern aus Tirol rund um Armin Neurauter oder Richard Obendorfer hatte sich etwa der amtierende Europameister im Skibergsteigen (U23), Toni „Tonal“ Palzer aus Berchtesgaden, unter die Massen gemischt.

Und wie! Mit 47:25 Minuten und neuem Streckenrekord ließ er seinen Konkurrenten auf den knapp 1200 Höhenmetern hinauf zum Skidepot des Zischgeles keine Chance. Eine unglaubliche Zeit, die der 20-Jährige in die Spur zauberte. Es schien, als hätte sich der Bayer für diese Fabelzeit nicht wirklich anstrengen müssen. „Ich habe das Zischgeles überhaupt nicht gekannt. Aber es geht definitiv noch schneller“, brachte es Palzer auf den Punkt. Am Ende des Tages belegte er mit seiner Staffel Rang zwei. „Die Wildsaustaffel ist ein super Rennen. Da werde ich wohl wiederkommen müssen“, schmunzelte Palzer nach dem Bewerb mit breitem Grinser und hinter blauer Sonnenbrille versteckt. Cool.