Solo von Marcel


Ski-Superstar Marcel Hirscher / Foto: GEPA

Irgendwann war er weg. Wie verschluckt. Abgetaucht in einem Menschenknäuel. Vorneweg ein Bodyguard mit schwarzer Jacke und Schultern wie ein Kleiderschrank. Rundherum kreischende Fans, Autogrammjäger und Schulterklopfer. Die 50 Meter, die zwischen Marcel Hirscher und dem Pressezentrum am Rettenbachferner lagen, glichen einem Spießrutenlauf. Willkommen in der Welt eines Ski-Superstars.

Willkommen in der Welt von Marcel Hirscher. Minuten zuvor hatte sich der Halbzeitführende seiner finalen Aufgabe mit einer schwer nachvollziehbaren Selbstverständlichkeit entledigt und just am Nationalfeiertag für den ersten rot-weiß-roten Sölden-Triumph der Herren seit Hermann Maier (2005) gesorgt.

Wie bereits im ersten Durchgang hatte das in den Sommermonaten noch einmal ordentlich auftrainierte Kraftbündel seine Muskeln spielen lassen, mit spektakulären Innenlagen und einer Sicherheit begeistert, wie man sie bislang auf diesem Hang nur von Ted Ligety gekannt hatte. Der US-Riesentorlauf-Gigant, der in den vergangenen drei Jahren den Gletscher-Auftakt zu jeweiligen Machtdemonstrationen genutzt hatte, patzte im Finish des Finallaufes und fiel vom zweiten auf den zehnten Rang zurück: „Jede Serie geht einmal zu Ende.“