Vici Max-Theurer wagte und gewann


Souverän, elegant, erfolgreich: Vici Max-Theurer beim Sieg im 21. Manfred-Swarovski-Gedächtnisturnier. / Foto: GEPA

Evelyn Haim-Swarovski hatte sich einen besonderen Platz ausgesucht, um die letzten Momente ihres 21. Manfred Swarovski Gedächtnis Turniers zu genießen. Sie stand mit ihrem Pferd abseits des Dressurvierecks auf einem Hügel und jubelte Victoria Max-Theurer zu, die unter dem tosenden Applaus von 6.000 Zuschauern ihre Siegerehrungsrunde auf Hengst Augustin drehte. „Einmal in Ruhe alles beobachten“, sagte Evelyn.

Als Gastgeberin am Schindlhof in Fritzens sei der Heimvorteil ganz klar ein Heimnachteil: „Ich kann mich zu wenig auf meine Ritte konzentrieren, die Organisation geht vor.“ So blieb nur der 14. Platz in der Grand Prix Musikkür übrig – nach einem „fürchterlichen Auftritt“, wie sie selbst meinte – und der Siegerin Max-Theurer von Weitem ihre Gratulation zuzurufen. Die Oberösterreicherin blühte im Jubel der Menge sichtlich auf.

Für Österreichs Nummer eins war das Dressurturnier schließlich alles andere als einfach. 302 Tage hatte sie ihr Paradepferd in keinem internationalen Wettkampf vorgestellt. Nach dem Erfolg bei der WM 2014 in Frankreich mit dem sechsten Platz gönnte sie dem geliebten Vierbeiner diese lange Pause. Eine Pause, die sich lohnen sollte. Schließlich verwies sie an beiden Tagen die starke internationale Konkurrenz auf die Plätze.

In der Grand-Prix-Qualifikation für die Kür waren das der Engländer Michael Eilberg und die Deutsche Isabell Werth, am zweiten Tag dasselbe Duo in umgekehrter Reihenfolge. „Ich bin unglaublich beeindruckt, wie sich Augustin präsentiert hat“, betonte die 29-Jährige und war froh, sich gegen diese Konkurrenz mit dem 15-Jährigen ins Viereck „gewagt zu haben“. Ein gutes Omen für die verbleibende Saison. „Wenn es so rennt, freut es mich umso mehr.“