Turbulenter Premierensieg in Assen


Turbulenter Premierensieg / Foto: imago

Das war schon ein verrücktes DTM-Weekend im holländischen Assen. Erster Renntag, zwei Restarts, eine Zeitstrafe und trotzdem durfte am Ende Marco Wittmann über seinen zweiten Saisonsieg jubeln.

Der BMW-Pilot hatte in dem Tohuwabohu den Durchblick behalten, ähnlich wie der Neuseeländer Liam Lawson, der mit dem dritten Rang die Gesamtführung übernahm.

Und auch aus rot-weiß-roter Sicht gab es erfreuliche Ergebnisse. Tirols Beitrag Lucas Auer beendete den elften Lauf der Serie als Zehnter, nachdem die beiden Gastfahrer Mirko Bortolotti (2.) und Christian Klien (5./beide Ö) aber nicht in die Wertung genommen wurden, blieb dem Kufsteiner Platz acht.

Und das, obwohl der Mercedes-Pilot von Startplatz 15 aus ins Rennen gegangen war und eine Zeitstrafe bekam: „Wir kämpfen nach wie vor mit der Pace. Aber wenn du von Platz 15 startest und als Achter gewertet wirst, musst du im Grunde zufrieden sein.“

Ganz anders beim zweiten Rennen, denn da gelang dem „Luki“ ein „ziemlich perfekter Tag“. Pole-Position, Premierentriumph, Pilotenglück – und schließlich durfte Auer im zweiten DTM-Rennen von Assen seinen ersten Saisonsieg feiern. Wobei der 27-jährige Tiroler auch von der roten Flagge im Qualifying profitiert hatte. Aber ein Quäntchen Glück hatte sich Lucas schon lange verdient.

Die bisherige Saison des Tirolers im Deutschen Tourenwagen-Masters hatte ja einer Achterbahnfahrt geglichen, wobei sich die Ausschüttung von Glückshormonen in überschaubaren Grenzen gehalten hatte. Bis zu diesem Sonntag. Nach der am Vormittag eingefahrenen Pole-Position feierte der seit einer Woche 27-Jährige einen Start-Ziel-Sieg und rettete in einem dramatischen Finish eine halbe Sekunde Vorsprung auf den immer näher gekommenen Neuseeländer Liam Lawson ins Ziel.

Wenig überraschend sprach der Unterländer nach erfolgter Sektdusche, zahlreichen Interviews und dem exklusiven Fotoshooting mit Siegertrophäe eben von einem „ziemlich perfekten Tag“. Dabei hatte das Rennwochenende nicht gerade wunschgemäß begonnen. Nach einer Kollision am Samstag war die Mercedes-Crew zu einer ausgiebigen Nachtschicht gezwungen. „Umso schöner ist es, wenn man es diesen Legenden mit einem Sieg danken kann“, so Auer.

Den Schlüssel für den Premierentriumph in dieser Saison, den sechsten insgesamt, sah Auer im Qualifying, das nach einem Ausritt von Sophia Flörsch durch eine rote Flagge unterbrochen wurde. Im Anschluss blieben vielen Piloten nur noch drei Minuten Zeit – für einige zu wenig …

Auer nützte die Gunst des Augenblicks, erwischte auch im Rennen einen Blitzstart, kam als Erster in die Box und letztlich auch ins Ziel.