Schuberts vierte Gold-Sinfonie und Planggers Speed-Story


Schuberts vierte Gold-Sinfonie / Foto: Heiko Wilhelm

Von Olympia-Müdigkeit keine Spur – Österreichs Paradekletterer drückten auch den Weltmeisterschaften in Moskau ihren Stempel auf. Jakob Schubert zum Beispiel. Nach 2012 und 2018 schnappte sich Tirols Kletter-Ass in der russischen Hauptstadt im Vorstieg seinen bereits vierten WM-Titel. Und Jessica Pilz? Die Wahltirolerin kürte sich zur Kombi-Weltmeisterin.

„Es ist das perfekte Ende einer ohnedies schon einzigartigen Saison. Ich habe mich nicht so gut und fit gefühlt wie im Halbfinale. Ich musste alles geben“, reüssierte Schubert nach dem wohl anspruchsvollsten Jahr seiner Karriere. Denn auch wenn es 2021 wenige Wettkämpfe für ihn waren, hatten es die in sich.

Allen voran die Premiere bei den Olympischen Spielen in Tokio. Mit Bronze ging in Japan ein jahrelanger harter Kampf mit einem Lächeln zu Ende, in Moskau setzte Schubert seinem Jahr die Krone auf. „Es ist ein Wahnsinn, zu Olympia-Bronze so einen Weltmeistertitel zu holen. Es ist der vierte WM-Titel und die neunte Medaille, darauf bin ich extrem stolz“, schloss Jakob.

Noch ein Tiroler hatte allen Grund zur Freude – Tobias Plangger. Der junge Mann aus Thaur strahlte selbst am Tag nach seinem fünften WM-Platz im Speed über beide Ohren, nachdem er bei der Kletterweltmeisterschaft mit Rang fünf im Speedbewerb für das mit Abstand beste WM-Ergebnis der Verbandsgeschichte gesorgt hatte.

Zur Belohnung gab es eine etwas frühere Heimreise und eine kleine Feier mit der Familie bei Kaffee und Joghurt-Cremeschnitten. Durchaus verdient für einen jungen Mann, der in Moskau gewissermaßen rot-weiß-rote Speed-Geschichte geschrieben hatte.

„Wenn mir einer im Vorfeld gesagt hätte, dass ich WM-Fünfter werde, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, frohlockte der 20-Jährige, der nach dem Wettkampf noch bis zwei Uhr morgens im Bett lag und Glückwunsch-SMS beantwortete. Wie auch einige Tage später, nachdem er bei den österreichischen Meisterschaften in Innsbruck seinen zweiten Titel im Speed gewann; in 5,81 Sekunden, also mit neuem Rekord. Bei den Damen siegte Laura Stöckler in 7,98 Sekunden.

Übrigens – im Vorstieg triumphierten, wenig überraschend, Jessica Pilz und Jakob Schubert, bei den Para-Climbern sorgte Jasmin Plank vom ÖAV Hall in der Kategorie RP2 dafür, dass eine Goldmedaille in Tirol blieb.