Paris, der König von Bormio


Zumindest einmal auf dem Podest - Matthias Mayer / GEPA Champagner für Dominik - serviert von Beta (links) und Matthias / AFP Photo

Was war das für ein Abfahrts-Weekend für Dominik Paris! Der Südtiroler mit Bormio-Faible gewann im WM-Ort von 1985 und 2005 innerhalb von 24 Stunden beide Abfahrten. Das erste Rennen (Nachtrag von Gröden) auf verkürzter Strecke (1:49,56) vor dem Schweizer Beat Feuz und dem Kärntner Matthias Mayer, Abfahrt Nummer zwei dann auf der Originalstrecke (1:55,37) vor dem sensationell auftrumpfenden Urs Kryenbühl, der seinen Landsmann Beat Feuz auf Rang drei verdrängte. Im Ziel fehlten dem jungen Schweizer gerade einmal acht Hundertstel auf Paris und damit zur ganz großen Sensation.

Bester Österreicher war erneut Matthias Mayer, diesmal als Fünfter, Vincent Kriechmayr wurde Zehnter. Pech hatte Hannes Reichelt, der nach einem Sturz mit dem Hubschrauber abtransportiert und anschließend sofort nach Innsbruck gebracht wurde.

Paris baute hingegen seinen Siegesrekord auf der Stelvio aus, feierte seinen fünften Erfolg in der Abfahrt und seinen sechsten insgesamt. Der 18-fache Sieger von Weltcuprennen ist nach dem Schweizer Didier Cuche (Kitzbühel) der erste Abfahrer, der einen Klassiker fünfmal für sich entscheiden konnte. Paris, der aktuelle Super-G-Weltmeister, gewann die letzten vier Abfahrten in Bormio und übernahm damit nicht nur die Führung im Abfahrts-, sondern auch erstmals im Gesamtweltcup.

„Mr. Stelvio“ strahlte natürlich wie ein Schneekönig. „Ich bin mehr als zufrieden. Ich habe mir nicht gedacht, dass ich noch einmal so eine Fahrt runterbringe“, so der 30-Jährige. Bis zur Schrägfahrt sei er aber nicht so sauber und souverän gefahren wie am Vortag.

Am meisten ins Schwitzen brachte ihn letztlich Urs Kryenbühl, der mit Startnummer 25 bei der letzten Zwischenzeit um zwölf Hundertstelsekunden führte. Am Vortag war der 25-Jährige 13. geworden, Rang zwei ist nun mit Abstand sein bestes Resultat im Weltcup. Matthias Mayer wiederum hatte nach dem oberen Teil sogar um 33 Hundertstelsekunden geführt, dann aber im mittleren Abschnitt 85 Hundertstelsekunden auf Paris verloren.