Ledecka schlug im Weltcup zu


Ob auf einem oder zwei Brettern - Ester Ledecka ist immer für einen Sieg gut / GEPA Nicole Schmidhofer sorgte für eine perfekte Revanche der ÖSV-Mädels / GEPA

Lake Louise, die erste Saisonabfahrt der Damen – auf dem roten Stuhl der Führenden saß Stephanie Venier. Und die Tirolerin fieberte mit, eine Konkurrentin nach der anderen blieb hinter ihr. Nach einer starken Fahrt im tief verschneiten Kanada sah die 25-jährige Vizeweltmeisterin von 2017 schon fast wie die Siegerin aus.

Doch als dann die Schweizerin Corinne Suter ein noch größeres Feuerwerk auf der Piste entfachte, musste Venier enttäuscht den roten Stuhl räumen. Suter jubelte, stand die 25-Jährige doch kurz davor, so wie zuvor Landsmann Marco Odermatt bei den Herren erstmals ganz oben auf dem Weltcup-Podium zu stehen.

Doch ehe Ester Ledecka im Ziel ist, sollte man sich im Skizirkus nie freuen – Anna Veith kann seit dem um eine Hundertstelsekunde verpassten Olympiasieg ein Lied davon singen. Und das kann nun auch Suter, die mit Platz zwei dennoch mehr als zufrieden war.

Am Ende fehlte der Drittplatzierten Oberperferin Venier nur wenig auf den zweiten Weltcupsieg nach dem Triumph im Jänner auf der Kandahar-Strecke von Garmisch-Partenkirchen. „Die Fahrt war okay. Ich dachte mir erst, dass die Verkürzung nicht gut ist, weil ich keine gute Starterin bin. Aber es hat dann schon gepasst“, meinte Stephanie.

Doch die ÖSV-Mädels schlugen zurück. Dank Nicole Schmidhofer. Im Vorjahr war der Stern der Steirerin mit zwei Siegen in den beiden Lake-Louise-Abfahrten auch im Weltcup aufgegangen. Und diesmal untermauerte sie, wie gut ihr der Hang im kanadischen Skiort liegt. Nach Rang sieben in der schwierigen ersten Abfahrt raste Schmidhofer zu ihrem vierten Weltcupsieg. Die 30-jährige Abfahrts-Gesamtweltcupsiegerin setzte sich mit 0,13 Sekunden knapp vor US-Skistar Mikaela Shiffrin durch.

Rang drei ging überraschend an die Italienerin Francesca Marsaglia, die die besser werdenden Bedingungen nutzte und Vortages-Siegerin Ester Ledecka noch vom Podium verdrängte. „Ich habe gezeigt, wie schnell ich sein kann. Das Springen war besser als am Tag zuvor“, analysierte Schmidhofer in einer ersten Reaktion.

Alles andere als gut verlief die zweite Abfahrt für Stephanie Venier. Die Tirolerin war bei einem Sprung in Rückenlage geraten und knallte mit voller Wucht auf die harte Piste. Doch Venier hatte Glück im Unglück und kam mit dem Schrecken davon. „Bis zum Sprung habe ich gedacht, es passt genau. Dann ist alles schnell gegangen. Das Schienbein tut ein wenig weh, sonst geht es gut“, meinte Venier.