Mayer und die Startnummer 13


Matthias Mayer bei seiner Triumphfahrt in Lake Louise / GEPA Der Wahltiroler Beat Feuz auf dem Weg zum Sieg in Beaver Creek / GEPA Aleksander Aamodt Kilde, Marco Oder-matt und Matthias Mayer / GEPA

Der Ausflug über den großen Teich, traditionell nach dem Auftakt in Sölden und Levi, ist für die Alpinen ÖSV-Vertreter allemal ein lohnenswerter. Egal ob in Kanada (Lake Louise) oder in den USA (Beaver Creek) um Punkte gekämpft wird.

Schon im ersten Super-G der Saison, der Konkurrenz in Lake Louise, standen zwei Österreicher auf dem Podest – Matthias Mayer, der dieses Rennen gewann, und Vincent Kriechmayr als Dritter. Zwischen dem Doppel-Olympiasieger aus Kärnten und dem Oberösterreicher hielt der Südtiroler Dominik Paris die Spannung aufrecht, wenngleich ihm doch vier Zehntel auf Mayer fehlten.

Mayer wurde für eine riskante Fahrt belohnt, die vor allem im technisch anspruchsvollen unteren Teil eine Klasse für sich war. Und dementsprechend ausgepowert war der Super-G-Olympiasieger von 2018. „Das war am Limit, viel mehr war nicht mehr möglich“, analysierte Mayer seine Fahrt und ergänzte: „Ich habe einen sehr guten Lauf erwischt, konnte den Radius kurz halten, was mir dann auch den entscheidenden Vorsprung gebracht hat.“

Nach dem fünften Rang in der Abfahrt blickt der Abfahrts-Olympiasieger von 2014 auf ein erfolgreiches Auftaktwochenende zurück. Zumal es den ersten Weltcupsieg nach 2018 (Abfahrt in Aare/SWE) sowie den ersten Super-G-Erfolg nach dem Rennen 2017 in Kitzbühel gab.

Zufrieden konnte auch Vincent Kriechmayr auf seinen Auftritt zurückblicken. Der Oberösterreicher landete nach dem siebenten Rang in der Abfahrt diesmal als Dritter erneut im Spitzenfeld. Kriechmayr teilte sich den Platz am Super-G-Podest mit dem Schweizer Mauro Caviezel. „Es war eine sehr gute Fahrt, damit kann ich zufrieden sein. Aber es war eben nicht gut genug“, meinte der 28-Jährige.

Und auch in Beaver Creek untermauerte Mayer seine derzeitige gute Form, landete beim Premierensieg des Schweizers Marco Odermatt im Super-G auf Platz drei, Vincent Kriechmayr dagegen musste sich erneut mit Rang sieben begnügen.

Dabei hatten etwas abergläubische Mayer-Fans schon gejubelt, nachdem Matthias erneut – wie schon beim Super-G-Triumph in Lake Louise – auch auf der „Birds of Prey“ mit der Startnummer 13 ins Rennen gegangen war, so wie ja auch beim Super-G-Triumph 2017 in Kitzbühel. Da konnte die 13 auf seiner Brust ja nur ein gutes Omen sein.

Es war auch gut – aber eben nicht gut genug. Am Ende fehlten ihm als Drittem 14 Hundertstelsekunden auf den Schweizer Jungstar Marco Odermatt, der im US-Skiort mit 22 Jahren trotz eines Fehlers erstmals auf das Super-G-Weltcuppodest fuhr. Und dann gleich ganz nach oben.

„Hier so lange auf dem roten Stuhl des Erstplatzierten zu sitzen und dann das Rennen zu gewinnen, ist schon sehr, sehr cool“, meinte der Allrounder, der nun ob seiner Vielseitigkeit auch als heißer Kandidat für den Gesamtweltcup gehandelt wird. Das Rote Trikot des aktuellen Gesamtführenden behielt aber vorerst Mayer, der vom zweitplatzierten Aleksander Aamodt Kilde noch um vier Hundertstel abgefangen wurde.

Ungeachtet dessen – die Serie der Podest-Plätze konnte auch in der leider stark verkürzten Abfahrt prolongiert werden. Den ersten Abfahrtssieg seit 2007 (Michael Walchhofer) verhinderte ausgerechnet ein Mann, der zwar in Aldrans lebt und gerade in Oberperfuss ein Haus baut, aber einen Schweizer Renndress trägt: Beat Feuz. Der 32-jährige Edeltechniker wiederholte mit einer weitestgehend fehlerlosen Fahrt seinen Vorjahrestriumph und verwies die bestplatzierten Österreicher Vincent Kriechmayr und Hannes Reichelt auf die Plätze zwei bzw. vier.

„Eigentlich bin ich kein Fan von verkürzten Rennen, aber ich mag es, hier Ski zu fahren. Ich mag diesen aggressiven Schnee und ich mag diese Piste mit ihren technischen Passagen“, sagte der rasante Eidgenosse in gewohnt bedächtigem Tonfall.