Die zwei Gesichter der Innsbrucker Haie


Fuhr in Bozen nach einem halben Dut-zend entnervt vom Eis - Scott Darling / GEPA

So schnell kann es gehen. Speziell im Eishockey. Mit breiter Brust wurde nach dem überraschenden Sieg bei Fehervar gegen die Graz 99ers der dritte Erfolg in Serie angepeilt, am Ende setzte es eine durchaus vermeidbar 2:3-Niederlage. Vermeidbar deshalb, weil die Haie nach ihrem Ausgleich in der 60. Minute nur wenige Sekunden später das 2:3 kassierten. Ein echtes Blackout.

Noch ärger dann das Auf und Ab nach den Feiertagen. Innerhalb von nur 48 Stunden verfielen Fans, Vereinsbosse, Spieler und Trainer von einer „himmelhoch jauchzend“-Stimmung in einen „zu Tode betrübt“-Zustand. Wahrscheinlich hatten da einige Spieler nach dem 6:1-Erfolg über den Tabellenletzten Dornbirn noch die Gratulationen und Schulterklopfer im Kopf, denn eine andere Erklärung für den zwei Tage später folgenden desolaten Auftritt in der Bozner Eiswelle zu finden fällt schwer.

Dort stand nach 60 Minuten nicht nur ein 7:0 für die Gastgeber auf der Anzeigentafel, sondern den rund 200 hoffnungsfroh angereisten Haie-Fans der Schock ins Gesicht geschrieben. Denn diese hatten innerhalb kürzester Zeit einmal mehr in der heurigen Saison die zwei Gesichter des HCI 2019 zu sehen bekommen.

Mitentscheidend für die Pleite in Bozen war bestimmt der schnelle Rückstand nach 90 Sekunden, die Strafenorgie ab dem zweiten Drittel und ein Scott Darling, der quasi zum „Liebling der Bozner“ wurde. Dass er von seinen Vorderleuten sträflich im Stich gelassen wurde, ist die eine Seite, die andere seine unterirdische Fangquote.

Das einzig erfreuliche an diesem Abend: die Leistung des 17-jährigen Kilian Leitner, der im letzten Drittel (nur ein Gegentor) anstelle von Darling das Haie-Tor hütete und mit einigen starken Saves dafür sorgte, dass die Abfuhr nicht noch krasser ausfiel.