Gold glänzte nicht mit aller Kraft


Auf Tirols Voltigierer war auch in Caen bei den Weltspielen Verlass. / Foto: GEPA

Jasmin Lindner und mit ihr „Dompteur“ Lukas Wacha – ein Duo, auf das Verlass ist. Bei den Weltreiterspielen im französischen Caen holten die Tiroler im aufsehenerregenden Outfit Gold. Bei der WM-Premiere ihres Themas „Siegfried und Roy“ ließ der Pillberger Voltigierer im blauen, mit 3000 Swarovski-Steinen besetzten Kostüm seine Partnerin durch die Lüfte fliegen – und die beiden machten dabei auf ihrem Pferd Elliot eine so gute Figur, dass sie von der Jury mit der starken Note von 9,059 Punkten zum Weltmeister gekürt wurden. Das Team aus Deutschland lag mit 8,605 Zählern bereits eine gefühlte Ewigkeit hinter dem Tiroler Erfolgsduo der VG Pill/TU Schwaz zurück.

„So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war genial, wir haben für einen richtigen Aufruhr im Publikum gesorgt!“, freute sich Lindner. Die 19-jährige Lehramtsstudentin kam aus dem Freudentaumel gar nicht mehr heraus, nachdem sie mit dem gelernten Physiotherapeuten Wacha nach dem EM-Titel das zweite WM-Gold geholt hatte. „Es ist ein großartiges Gefühl. Wir haben jahrelang für diesen einen Moment trainiert. Wir sind glücklich, dass wir den Titel verteidigen konnten und dass wir die Kür so präsentiert haben, wie wir uns das vorgestellt haben“, ergänzte Lindner.

Doch bei aller Freude verlor Gold ein wenig an Glanz, als die beiden daran erinnerten, wie wenig ihnen der Sieg von Caen in die Taschen spielte. Für den Sieg gab es knapp 1000 Euro, wobei bis auf Wachas Kostüm alles aus eigener Tasche gezahlt wurde. Ohne Sponsoren. Die Sporthilfe habe auch kein Interesse, so Lindner, nachdem die Disziplin nicht olympisch ist. Der klare Sieg dürfte aber in diesem Fall eine gelungene Eigenwerbung sein.