Dank Eigentor zur Sensation


Verständlicher Wacker-Jubel nach dem späten Triumph gegen den Meister / Foto: Parigger

Die Treue zu seinem variablen 4-1-4-1-System vor Teamgoalie Pascal Grünwald ließ sich Wacker-Coach Walter Kogler auch gegen den Tabellenführer aus Graz nicht nehmen. Eine (überraschende) Änderung war nach der Trauerminute für den verstorbenen Gratkorn-Coach Michael Fuchs dann am Tivoli-Rasen aber doch zu sehen: Kogler besetzte die rechte Außenbahn mit Dario Ðaković und Georg Harding lief statt Carlos Merino im Mittelfeld auf. Eine defensivere Variante. Und so startete der Aufsteiger aus Innsbruck auch in die Partie.

Im Vermeiden großer Sturm-Chancen ließ Wacker außer einem Abseitstreffer von Roman Kienast und einer Gelegenheit für Ex-Wacker-Spieler Andi Hölzl in der ersten halben Stunde nur Halbchancen zu. Im Kreieren eigener Torgefahr waren die Schwarzgrünen aber im ersten Durchgang schwer limitiert. Außer ein paar Standardsituationen, die allesamt in der starken Grazer Abwehr verpufften, war nichts los. Imre Szabics vergab per Kopf nach Hölzl-Flanke indes die beste Chance auf die Sturm-Führung. Und der kalte Wind, der bei Regenwetter durchs Tivoli wehte, war genauso wenig herzerwärmend wie das düstere Treiben am Grün.

Ein gefühlvoller Ildiz-Freistoß war mit dem Pausenpfiff aber zumindest ein kleiner, sozusagen wackerer Stimmungsaufheller. Es lief auch im zweiten Durchgang relativ stereotyp und schablonenhaft weiter. Keiner wollte sein taktisches Konzept lockern. Sturm spielt um den Titel, Wacker um eine Rangverbesserung und die Reputation. Und Prämien gibt’s auch noch zu verdienen.

In Minute 58 hätten sich beide Teams für die Disziplin belohnen können. Zunächst scheiterte Schildenfeld für Sturm nach einem Corner an Grünwald, im Gegenzug hätte Burgič für Wacker zum Goldköpfchen werden können. Aber alles nicht von der Sorte „Das muss es doch sein“. Die Strafräume blieben weitgehend Sperrgebiet, ehe Schildenfeld nach Ildiz-Freistoß und vom eingewechselten Carlos Merino bedrängt die Kugel im eigenen Netz versenkte.

Und Wacker hatte plötzlich alles richtig gemacht. „Es war ein zähes Ringen zweier kampfkräftiger Teams mit dem besseren Ende für uns. Alle haben gut nach hinten gearbeitet“, lobte Kogler sein Kollektiv. Nachsatz: „Wir haben die Kraft, spät zuzuschlagen.“