Austria war eine Nummer zu groß


Besiegt und enttäuscht - Innsbrucks Kicker nach dem 0:3 gegen die Austria / Foto: Parigger

So oft passiert es ja nicht, dass die Wacker-Kicker nach einer deutlichen Niederlage im Tivoli mit Applaus verabschiedet werden – nach dem 0:3 gegen die Wiener Austria war die aufmunternde Geste allerdings durchaus verdient und lag daran, dass die Innsbrucker wirklich aufopfernd gekämpft und den Tabellenführer über weite Strecken der Partie auch voll gefordert hatten.

Selbst Austria Wien-Trainer Karl Daxbacher zollte dem unterlegenen Gegner Respekt – „Das 0:3 klingt deutlicher, als es war. Die Tiroler haben uns alles abverlangt.“ Ein schwacher Trost für Wacker-Trainer Walter Kogler, der sich ebenfalls schwer tat, seine Mannschaft hart in die Kritik zu nehmen: „Wir waren knapp dran, die Niederlage fiel zu hoch aus.“

Für einen Tiroler hatte der Schlager mit einer Enttäuschung begonnen – denn Fabian Koch hatte bei seiner Rückkehr ins Tivoli nicht nur die Gästekabine, sondern auch die Ersatzbank des Gastvereins kennengelernt. Eine bittere Erfahrung für den 21-jährigen Natterer, der in den ersten 45 Minuten eine sehr starke Wacker-Mannschaft sah, die mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe agierte.

Wie vom Trainer verordnet, hatten die Schwarzgrünen selbst die Akzente gesetzt und nur wenige Möglichkeiten der Wiener zugelassen. Was fehlte, war der durchaus mögliche und auch verdiente Führungstreffer. Marcel Schreter, Iñaki Bea Jauregi und Miran Burgič waren knapp dran. Die wenigen Möglichkeiten der Austria vereitelte Wacker-Goalie Pascal Grünwald mit tollen Paraden.

Bis zur 45. Minute – da hatte sich der Holländer Nacer Barazite gegen Martin Svejnoha durchgesetzt, den abgefälschten Schuss von Roli Linz drückte Tomáš Jun über die Linie. Ein echter Moralbrecher für die Hausherren. Eiskalt zuschlagen, wenn es den Gegner so richtig trifft, ist halt ein Zeichen von Klasse. Nicht umsonst werden die Veilchen als größter Titelfavorit gehandelt.

Dasselbe Szenario nach dem Wechsel. Wacker drückte, spielte ambitioniert und offensiv. Doch mitten in die Ausgleichsbemühungen fiel wie aus heiterem Himmel das 0:2. Zweimal wehrte Grünwald ab, dann bewies Linz seinen Torriecher und traf. Zlatko Junuzović markierte das 0:3. Das war’s. Die erste Niederlage im Frühjahr war Wirklichkeit geworden.