Adler-Siege nach Kraftakten


Viel Grund zum Jubeln hatten Österreichs Skispringer Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber und Stefan Kraft (v. l.) in Wisla / Foto: imago

Obwohl man nach den bisherigen Weltcupergebnissen nicht unbedingt damit rechnen durfte – Österreichs Adler sind wieder die Nummer eins! Verständlich, dass Schlussspringer Stefan Kraft, Manuel Fettner, Jan Hörl und Daniel Huber nach dem spannenden Teambewerb auf der Adam-Malysz-Schanze im polnischen Wisla noch Kraftreserven für ein paar Freudensprünge frei machten.

In einem vom Wind stark beeinflussten Wettkampf hatte das ÖSV-Team zur Halbzeit 3,4 Punkte vor Polen geführt, im Finale wurde das Feld richtig durchgemischt: Obwohl der Innsbrucker Fettner schon bei der 115-Meter-Marke gelandet war, brachte Stefan Kraft (126 Meter) den Sieg mit 0,3 Punkten Vorsprung nach Hause. Auf den Plätzen landeten Deutschland und Slowenien. „Dieser Sieg tut dem ganzen Team gut und gibt uns Mut. Dass wir gut drauf sind, ist bisher noch nicht auf den Ergebnislisten gestanden“, so Kraft.

Das wurde nur 24 Stunden später von Jan Hörl sehr eindrucksvoll korrigiert – und zwar nicht nur wegen seines ersten Weltcupsieges im Einzelspringen, sondern auch weil der Salzburger als erster Österreicher seit dem 28. Feber 2020 wieder ein Weltcupspringen gewann und damit eine unglaubliche lange Durststrecke der ÖSV-Adler beendete.

An diesem denkwürdigen Tag vor mehr als eineinhalb Jahren war es Stefan Kraft im finnischen Lahti gewesen, der den bis dato letzten österreichischen Sieg in einem Einzelspringen gefeiert hatte. In Wisla hatten die rot-weiß-roten Skispringer schon mit dem Triumph im Teambewerb angedeutet, dass diese Schmach ausgelöscht werden könnte.

Bereits nach dem ersten Durchgang war Hörl vor Teamkollege Kraft in Führung gelegen. Und der 23-jährige Salzburger behielt als abschließender Springer die Nerven. Auch Kraft reihte sich hinter dem Norweger Marius Lindvik als Dritter auf einem Podestplatz ein. Er gratulierte artig und blickte auch aus eigener Perspektive auf ein „sehr erfolgreiches Wochenende“ zurück. Die lang ersehnte Initialzündung auf dem Weg zurück zu erfolgreicheren Zeiten?