Wie so oft allen auf und daVonn


"Meine Motivation ist größer denn je ..." / REUTERS/Ebenbichler

„Ich bin nicht unschlagbar“, hatte Lindsey Vonn kurz nach ihrem Doppelsieg in Cortina schmunzelnd den Reportern erzählt. Nur ein paar Tage später, in Garmisch, waren diese Worte gleichsam nichts mehr wert, denn: mit 1,51 Sekunden Vorsprung war die 31-jährige Amerikanerin in der Abfahrt zu ihrem 76. Sieg im Weltcup gerast. Ihre Reaktion? „Seventy-six – das ist einfach unglaublich“, strahlte Lindsey mit der Sonne um die Wette.

Vonn stellte sich lächelnd den Smartphones für Selfies, stand reihum Rede und Antwort und freute sich an der Seite ihres Vaters Alan Lee Kildow, der auch zu Besuch zu der Familie ihrer Freundin Maria Riesch in Garmisch gekommen war. „Papa hat gesagt, ich hätte Fortschritte gemacht. Ich selbst bin mir nicht so sicher“, stapelte die Dame aus Vail tief, um dann umso selbstbewusster zu sagen: „Ich denke, ich habe die Balance gefunden.“

In mehrfacher Hinsicht: technisch durch verbessertes Gleichgewicht nach Trainingseinheiten mit nur einem Ski und mental durch das bewusste Abwägen zwischen Risiko und Taktik: „Ich kenne mein Limit und muss auch mit Kopf fahren, nicht nur mit Herz.“ Dass zu viel Vollgas nicht gut sei, habe sie etwa bei ihrer einzigen Pleite dieser Saison, beim Ausfall in Val d’Isère, gelernt. Ihr einziger Nuller zwischen nun fünfmal 100 Abfahrtspunkten.

Aber – von der Form ihres Lebens wollte Vonn trotz ihrer 1000 Zähler im Gesamtweltcup nicht sprechen: „Ich denke, ich bin gleich gut wie in der Saison 2011/12, nur meine Motivation ist nach den Verletzungen größer denn je.“