„Titel war eine Menge Arbeit“


Wasserballer feiern, der Trainer geht baden / Foto: Parigger

Am Ende war alles so wie schon in den letzten Jahren auch – der WBC Tirol gewann das letzte Spiel der österreichischen Wasserballmeisterschaft und damit natürlich auch den Titel. Zum 18. Mal übrigens. Nur – wer Trainer Pavol Kováčs während des Finalspieles am Beckenrand beobachtet hatte, der gewann nicht den Eindruck, dass hier der alte und neue Meister agieren würde. Wie ein Rennpferd zupfte der Slowake andauernd an seinem schneeweißen Schnurrbart, stampfte mit dem Fuß wütend auf den Boden am Rand des Tivoli-Schwimmbeckens. Und wurde nicht müde, seine Mannschaft lautstark anzutreiben. Schließlich war der Sekt schon eingekühlt, Erzrivale Salzburg sollte auf dem Weg zum 18. Meistertitel kein Stolperstein sein.

Doch die Gäste machten den Tirolern zumindest in der Anfangsphase einen Strich durch die Rechnung, gingen sogar in Führung – und auch beim Pausenstand von 3:3 war noch alles offen. Ein Weckruf für den Serienmeister. „Wir dachten, wir müssen nur baden gehen und gewinnen“, analysierte Kováčs den verkorksten Beginn, ehe die Tiroler das Spiel zu einem 10:4-Heimsieg drehten. Christian Böhme avancierte mit vier Treffern zum Topscorer, Trainer Kováčs war voll des Lobes: „Böhme ist wie eine Bulldogge. Wenn er beißt, lässt er nicht mehr los!“

Die Sektdusche für den Erfolgstrainer und ein Sprung ins Wasser durften freilich nicht fehlen. „Meistertrainer, das klingt gut in den Ohren“, sagte er mit einem zufriedenen Lächeln. „Aber der Titel war eine Menge Arbeit, kostete Kraft und Zeit.“ Stolz war Kováčs auch auf Platz drei von WBC Innsbruck. „Zwei starke Teams in einer Stadt wie Innsbruck, das ist Wahnsinn“, erklärte er. „Jeder Titel ist etwas Besonderes“, betonte Trainer Pavol Kováčs nimmermüde. Doch dem WBC Tirol konnte seit Jahren kein Klub das Wasser reichen.

Die Innsbrucker Wasserballer waren in den vergangenen 20 Jahren der erfolgreichste Verein in Tirol. „Außerdem sind wir die Einzigen, die heuer in Tirol einen Bundesliga-Mannschaftsmeistertitel geholt haben“, erklärte Obmann Richard Kössler. Die Dominanz der Tiroler komme nicht von ungefähr: Viele Spieler seien schon seit dem zehnten Lebensjahr beim Verein, die Leute würden mit Freude zum Training kommen, seien diszipliniert und „wissen, worum es geht“, meinte Kössler. „Tirol stellt mehr als die Hälfte der Spieler im Nationalteam. Das ist eine Genugtuung für die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre.“