Erfolgreiche „Tortour“ in den Bergen


Luis Knabl auf dem Weg ins Ziel / Foto: GEPA Das Kitzbüheler Horn als faszinierendes Finale der Triathleten / Foto: GEPA

Begeisterung pur in Kitzbühel, verständlich, denn in der Stadt des weltberühmten Hahnenkammrennens wurde dieser Tage ein neues Kapitel Triathlongeschichte geschrieben. Erstmals überhaupt war ein Triathlon der WM-Serie mit einem Bergrennen, Ankunft am berühmt-berüchtigten Kitzbüheler Horn, entschieden worden, noch dazu am steilsten Radanstieg Österreichs. Nicht nur für die Athleten rund um die beiden Sieger aus Großbritannien, Alistair Brownlee und Jodie Stimpson, war das eine neue große Herausforderung gewesen, sondern auch für die Organisatoren.

„Mit diesem Rennen ist definitiv Triathlongeschichte geschrieben worden“, erklärte ITU-Vizepräsidentin Sarah Springman. An die 7.000 Zuschauer entlang der Strecke und beim Alpenhaus verfolgten diese außergewöhnliche Triathlon-Premiere. „Für uns ist eine Vision Realität geworden“, erklärt Eventdirektor Herwig Grabner: „Was mit einer vielleicht etwas verrückten Idee begann, konnte dank der Unterstützung vieler in unzähligen Arbeitsstunden und mit viel logistischem Aufwand umgesetzt werden. Wichtig war natürlich auch das Wetter, das es möglich machte, nahezu perfekte Bilder aus Kitzbühel in die Welt zu übertragen.“ Und die Fachwelt zeigte sich begeistert, Experten bezeichneten das Rennen als „Meilenstein der Triathlongeschichte“.

Der Mut zum Risiko der Organisatoren hatte sich auf alle Fälle gelohnt. 300 Helfer waren im Einsatz gewesen, um auch den Hobbysportlern ein perfektes Rennen, unter denselben Bedingungen, wie sie die Profis vorfanden, bieten zu können: „Es war ein riesiger logistischer Aufwand und eine Herausforderung, Wechselzone und Ziel für 500 Starter auf dem Berg einzurichten“, so Grabner: „Aber es freut uns, dass wir ein solch positives Feedback erhalten haben.“ In selbige Kerbe schlugen auch die Profis, wie z.B. Alistair Brownlee: „Mit meinem sportlichen Hintergrund des Bergfahrens und -laufens war das natürlich genau das, was ich liebe. Kitzbühel hat mit dem neuen Format alles richtig gemacht.“

„Niemand von uns konnte voraussagen, wie es werden würde, aber alleine der Medienoutput ist aufgrund des außergewöhnlichen Formats dreimal so hoch wie in den vergangenen Jahren“, erklärte Österreichs Triathlonverbandspräsident Walter Zettinig. TV-Stationen und Medienvertreter aus 32 Nationen waren vor Ort, in 51 Ländern wurde über die Triathlon-WM-Premiere auf das Kitzbüheler Horn berichtet: 17 internationale TV-Stationen von Australien bis Brasilien, von Neuseeland bis Kanada übertrugen die Rennen live.

Es waren auf alle Fälle britische Festspiele in Kitzbühel gewesen. Nach dem eindrucksvollen Sieg von Alistair Brownlee im Männerrennen ging auch der Sieg bei den Damen nach England. Jodie Stimpson überzeugte am Rad auf ganzer Linie und konnte sich souverän den Sieg sichern. Lokalmatador Luis Knabl, der sich unterstützt von Familie und Freunden auf den 18. Platz gekämpft hatte, bilanzierte mit zufriedener Stimme. „Damit bin ich absolut glücklich. Das Rennen war extrem hart“, wusste auch der Pfaffenhofener nach seiner besten Platzierung im Rahmen der WM-Serie, dass auch er eine Triathlon-Tortur in den Bergen hinter sich gebracht hatte. Eine Fortsetzung folgt wohl 2015.