Svindal und Kilde herrschten auf der Saslong


Der Norweger Aksel Lund Svindal fühlt sich auf der Saslong wie zu Hause / AFP Photo Nach Gisins Sturz: "Wir können nur hoffen, dass Marc bald wieder auf den Beinen ist." / AFP Photo

Kaum zurück aus Kanada und den USA, wo Österreicher (Max Franz) und Schweizer (Beat Feuz) Akzente in den Speed-Disziplinen gesetzt hatten, ging es schon weiter nach Südtirol. Es war eine Art Heimkehr des Aksel Lund Svindal, der 2017 dort zweimal gewonnen hatte, Abfahrt und Super-G, und heuer gleich nachlegte. Mit einem Husarenritt bezwang er im Super-G die Saslong, fing „Hausherrn“ Christoph Innerhofer knapp ab und feierte am Ende seinen 36. Weltcupsieg.

Womit er gleich oft auf dem obersten Podest gestanden ist wie Benni Raich. Eine großartige Bilanz für einen, dessen Karriere nach dem furchtbaren Sturz von Kitzbühel 2015 schon zu Ende schien. „Aber ab August 2018 ist es gefühlsmäßig so richtig aufwärts gegangen, und inzwischen fühle ich mich so gut wie noch nie seit dem Kitzbühel-Sturz“, versicherte Svindal.

Während der drittplatzierte Kjetil Jansrud sein 50. Weltcuppodest bejubelte („Davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt“), schwächelten die zuletzt so stark aufzeigenden Österreicher auffallend. Keiner unter den Top Fünf, mit Olympiasieger Matthias Mayer und (Ex-)Weltmeister Hannes Reichelt nur zwei in den Top Ten. Und Trainingsdominator Max Franz musste sich mit Rang zwölf begnügen und wusste in der ersten Analyse nicht so recht, wo er die Zeit hatte liegen lassen.

Die Ausgangspositionen für die Abfahrt schienen bezogen. Aber weder Svindal noch Jansrud gewannen, sondern mit Aleksander Aamodt Kilde der dritte im Norsker-Bunde, der mit seinem Abfahrtssieg die norwegische Vorherrschaft in Gröden untermauerte. Max Franz übernahm als Zweiter die Weltcupführung.

Doch der Jubel fiel vielerorts schaumgebremst aus. Denn im Zielraum, wo noch die bengalischen Feuer des Max-Franz-Fanklubs brannten, herrschte von einer Sekunde zur anderen gespenstische Stille, getragen von einer Mischung aus Fassungslosigkeit, Hoffnung und Ohnmacht.

Der Schweizer Marc Gisin war mit Startnummer 18 schwer zu Sturz gekommen, regungslos liegen geblieben und erst nach knapp einer halben Stunde in die Klinik von Bozen geflogen worden. Selbstredend, dass sogar Sieger Kilde noch Stunden nach seinem dritten Weltcuperfolg unter den Eindrücken der Ungewissheit stand: „Wir können nur hoffen, dass Marc bald wieder auf den Beinen ist.“