Das verfrühte Geschenk für Štuhec und Delago


Nicol Delago und Ilka Stuhec jubelten im Duett / GEPA

Es waren ja noch ein paar Tage hin bis Weihnachten, aber für Ilka Štuhec und Nicol Delago gab es die richtig große Bescherung bereits vor dem Heiligen Abend. Beide strahlten im eiskalten Zielraum der Saslong in Gröden mit den Fans um die Wette. Die Südtirolerin nach ihrem sensationellen zweiten Rang in der Abfahrt hinter der Slowenin im O-Ton: „Es ist wie Weihnachten und Geburtstag zugleich. Ich bin überglücklich.“

Die mickrigen 14 Hundertstelsekunden, die der 22-jährigen Lokalmatadorin auf die Siegerin Ilka Štuhec fehlten, waren gegenüber dem ersten Weltcup-Podestplatz null und nichtig. Delago hatte das ganze Grödnertal bei der ersten Damen-Abfahrt auf der berüchtigten Saslong jubeln lassen. Sie hatte ihren Heimvorteil eiskalt ausgenutzt – und das nach einer geruhsamen Nacht im eigenen Bett. Die Skier konnte sie vor der Haustür anschnallen und in Richtung Strecke fahren.

Ganz so einfach hatte es Štuhec da nicht. Aber einfache Dinge hatten zuletzt ohnedies wenig Platz im Sportlerleben der 28-jährigen Slowenin. Nach ihrer überragenden Saison 2016/17 mit sieben Weltcup-Erfolgen verpasste die Abfahrts-Weltmeisterin aufgrund eines im Oktober 2017 im Pitztal erlittenen Kreuzbandrisses im linken Knie die komplette Olympia-Saison. Erst vor wenigen Wochen feierte sie im kanadischen Lake Louise ihr Comeback. Nun, im sechsten Rennen, sollte es für den achten Weltcup-Erfolg reichen.