Platz zwei in der Heimat – „einfach nur schön“


Franz Josef Rehrl - so sieht Freude nach einem Topresultat in der Heimat aus / APA

Das strahlende Lächeln des Franz-Josef Rehrl hielt noch Stunden nach dem Rennen an. „Einfach schön. Das ist das beste Weihnachtsgeschenk, das ich mir je selbst gemacht habe!“, schmunzelte der Ramsauer und nippte an einer Tasse Kaffee. Bei der Siegerehrung kämpfte er sichtlich mit den Emotionen. „Das waren Gänsehautmomente!“ Denn die Ramsauer ließen ihren Franz-Josef wie einen Kaiser hochleben.

„Zum Ehrenbürger reicht es wohl noch nicht, aber ich denke schon, dass sich die Leute freuen und stolz auf mich sind“, erklärte der 25-Jährige, der nur fünf Autominuten von der Schanze entfernt wohnt und gern auf seinen Namen Franz-Josef angesprochen wird. „Der ist sicher nicht alltäglich.“ Rehrl ist begeisterter Fallschirmspringer und liebt das Risiko.

Er hat sich mit seinem zweiten Stockerlplatz nach Rang drei in Lillehammer ein kleines Denkmal gesetzt. Der Steirer konnte den Wettkampf eigentlich nach dem Skispringen abhaken. Der aktuell stärkste Springer im Weltcup blieb bei Regen und starkem Wind weit hinter seinen Verhältnissen (82,5 Meter) und hatte mehr als eine Minute Rückstand auf den Sprungsieger. Aber der Wettergott meinte es gut mit ihm: Nach 48 von 50 Springern entschied die Jury abzubrechen. Der Qualisprung zählte und Rehrl durfte, weil Sprungsieger, mit neun Sekunden Vorsprung auf Jarl-Magnus Riiber auf die Strecke.

Erst wenige hundert Meter vor dem Ziel musste Rehrl den Gesamtweltcup-Führenden aus Norwegen ziehen lassen. „Es war ein Kampf Mann gegen Mann, ich bin mir gar nicht schlecht vorgekommen.“ Mit Rang zwei könne er „mehr als gut“ leben.