„Ohne Marlies wäre ich nicht hier“


Mikaela Shiffrin - ein Sieg als Dank an Marlies / GEPA

Als Mikaela Shiffrin quasi regungslos durch den Zielraum rutschte, klebte ihr Blick förmlich an der Anzeigetafel. Es war der 36. Erfolg im Weltcup-Slalom, der Rekordsieg des US-Skistars – doch von Freude war vor offiziell 10.200 Zuschauern wenig zu sehen. Erst später, als die Nationalhymne bei der Siegerehrung ertönte, überkamen die 23-Jährige die Emotionen in Form dicker Tränen. Denn dieser 51. Erfolg war in der schier endlosen Ausbeute der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin etwas ganz Spezielles.

Weniger deshalb, weil es der 15. Sieg im Kalenderjahr 2018 war (der bisherige Rekord von Ingemar Stenmark lag bei 14), sondern weil Shiffrin ausgerechnet in Österreich die Bestmarke von Schild geknackt hatte. „Marlies war neben Bode Miller mein größtes Idol. Ihre Art Slalom zu fahren war unglaublich, und ich wollte zumindest ein wenig so werden wie sie. Aber ich habe nie daran gedacht, eines Tages ihren Rekord zu brechen. Für mich hat sie diesen Rekord für immer. Ohne sie wäre ich heute nicht hier“, so die US-Amerikanerin.

Bernadette Schild, die Schwester von Marlies, war bereits im ersten Durchgang gescheitert, mit Katharina Liensberger (4.) und Katharina Truppe (5.) landeten zwei ÖSV-Talente in den Top Ten.