Mit Doppel-Gold voll auf Kurs Richtung Olympia


Zwei Goldmädels mit Chancen auf Olympia - Bernadette und Kathrin / TJV

Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sich Bernadette Graf das ausgemalt. Und als die Goldmedaille um den Hals der 27-jährigen Tulferin baumelte, verdrückte sie ein paar Freudentränen.

Mit einer technischen Glanzleistung hatte sich die Tirolerin beim Judo-Grand-Prix in Taschkent bis ins Finale vorgekämpft und holte in der Kategorie bis 78 Kilogramm gegen die Russin Antonina Shmeleva Gold.

„Besonders der Kampf um den Einzug ins Halbfinale gegen eine Koreanerin war hart, Bernie hat clever gekämpft“, freute sich Tirols Judo-Präsident Martin Scherwitzl. Der Erfolg gab nach dem enttäuschenden Erstrunden-Aus bei der WM vor wenigen Wochen neue Energie.

Als erste Gratulantin stellte sich Trainingspartnerin Kathrin Unterwurzacher ein, die bereits zuvor ebenfalls sensationell Gold (Kategorie bis 63 Kilogramm) geholt hatte. Damit liegen die beiden Tirolerinnen wieder voll auf Kurs Richtung Olympia 2020.

Die Medaille ist besonders wichtig, da die großen Bewerbe seit den Welttitelkämpfen zu 100 Prozent in die Olympia-Qualifikation einfließen. Unterwurzacher konnte zudem ihre teaminterne Konkurrentin Magdalena Krssakova überholen.

Auch den Schock über den plötzlichen Abschied von Damen-Nationaltrainer Marko Spittka scheint das Duo gut verdaut zu haben. „Es ist eine riesige Umstellung, wenn man zwölf Jahre mit demselben Trainer gearbeitet hat“, weiß Judo-Präsident Scherwitzl, der gemeinsam mit Herren-Trainer Patrick Rusch die Athletinnen aus ihrer bisher größten sportlichen Krise und hin zu Olympia führen will.