Klassischer Fehlstart für die Haie


Spurgeon (links) kämpfte verbissen, das bittere 0:1 gegen den KAC konnte er nicht verhindern / GEPA Der Schein trügt - nicht für Wien (gelb) setzte es eine harte Landung ab / GEPA Znojmos Sedlak (re.) traf zum 1:1, am Ende siegten die Tschechen mit 3:2 / GEPA Viele Chancen für die Innsbrucker (schwarz), doch nur ein Treffer gelang gegen Dornbirn - auch Hai Sedivy scheiterte / GEPA

Das war ein Auftakt, wie ihn sich weder die Spieler noch der Trainer und schon gar nicht die Fans der Innsbrucker Haie vorgestellt hatten – denn statt der drei fix eingeplanten Punkte setzte es gegen die Bulldogs aus Dornbirn ein bitteres 1:2 nach Verlängerung. Die Gründe dafür sind schnell aufgezählt – (drei Lattentreffer) und insgesamt zu viele vergebene Chancen.

Dabei war die Lust auf Eishockey bei den Fans trotz der eher enttäuschenden Vorsaison fast ungebrochen – rund 2.200 Fans, davon ca. 100 aus Dornbirn, hatten sich in der TIWAG-Arena eingefunden und sahen von Beginn an Haie, die sich in Spiellaune befanden. John Lammers (3.) klopfte als Erster bei Dornbirn-Goalie Juha Rinne an, die beiden Neuzugänge Miha Zajc (4.) und Jan Lattner (13.) hatten bei Stangenschüssen Pech.

Dazwischen trafen die Gäste durch Juhinna Tamminen etwas glücklich zum 0:1 (8.). Die Hausherren verzeichneten durch Tyler Spurgeon in Unterzahl (18.) und Joel Broda (20.) weitere Hochkaräter, scheiterten aber weiter an Rasmus Rinne.

Die Scheibe fand auch im zweiten Drittel aus Innsbrucker Sicht nicht ins Tor. Sacha Guimond (23.) verbuchte den dritten Stangentreffer und Ondrej Sedivy scheiterte, nachdem er ihn in Unterzahl selbst herausgeholt hatte, mit einem Penalty am finnischen Dornbirn-Hexer (24.). Erst in der 44. Minute folgte die vermeintliche Erlösung – Neuzugang Caleb Herbert traf zum 1:1. Aber die Freude dauerte nur kurz – Minuten später wurde der Treffer nach langem Videostudium wegen Torraumabseits aberkannt.

Es kam beim Auftakt in die neue Saison viel Negatives zusammen. Noch mehr, als John Lammers keine 60 Sekunden später Sturmpartner Jesper Thörnberg suchte, anstatt allein vor Rinne selbst abzuschließen. Denn der Schwede traf die Scheibe nicht, und so wurde der Rucksack für die Haie im Minutentakt immer schwerer. Die letzten zehn Minuten brachten dem HCI eine sechsminütige Überzahl am Stück ein – und Joel Broda traf gegen seinen Ex-Klub endlich zum 1:1 (53.).

Es wurde spannend. Motte rettete gegen Rapuzzi (56.), Herbert scheiterte nach sehenswerter Einzelleistung an Rinne (60.). Die Konsequenz hieß Overtime, die Haie nahmen eine 4:3-Überzahl mit, Herbert (63.) vergab den Matchpuck. Die Strafe folgte – Emilio Romig, den auch Haie-Coach Rob Pallin gerne gehabt hätte, traf 41 Sekunden vor Schluss zum 1:2. Damit blieb gerade einmal ein Punkt.

Und weil es dann im zweiten Spiel, ebenfalls in der TIWAG-Arena, gegen Znojmo eine 2:3-Pleite setzte, war der – gefürchtete – Fehlstart in die Meisterschaft perfekt. Das Führungstor der Tschechen gelang, weil Lukas Sedlak aus dem Nichts mit einem satten Schlagschuss ziemlich genau traf und Haie-Keeper C. J. Motte die Sicht verstellt war. Ein Gegentreffer wie ein Déjà-vu – schon gegen Dornbirn hatte man in Minute acht das erste Tor kassiert.

Trotz optischer Überlegenheit fehlte es den Haien an Spielwitz: Vergebene Chancen durch Caleb Herbert (10.), Mike Boivin (13.) und Daniel Wachter (19.) gab es in Abschnitt eins zu vermelden.

Im zweiten Abschnitt führte zunächst auf beiden Seiten in erster Linie der Zufall Regie. Beim Ausgleich hatten die Innsbrucker das nötige Glück, zumal Jan Lattner einen Boivin-Schuss gegen seinen Ex-Klub ins Netz abfälschte (31.). Der Ausgleich hätte den Gastgebern neue Kraft einhauchen müssen, doch nach 37 Minuten führten dann wieder die Gäste, weil Petr Beranek flinker als der mit (zu) viel Eiszeit ausgestattete Sacha Guimond war.

Mit dem zweiten Powerplay-Treffer, einem Kracher ins Kreuzeck, gelang zwar Mike Boivin das 2:2 (44.), aber der Aufbruchsstimmung in der TIWAG-Arena machten die Gäste mit dem 2:3 (47.) schnell wieder den Garaus. Das 2:3 sollte – trotz einiger Haie-Chancen in der Schlussphase – der enttäuschende Endstand bleiben.