Für die Härtesten unter der Lienzer Wolkendecke


Der Sprung ins "kalte Wasser" dürfte nicht die Spezialität von Harald Hudetz sein - Paddelbruch, wie im Vorjahr / GEPA Joseph Gray auf dem Weg zum "Etappensieg" / GEPA Lokalmatador Albin Lakata voll konzentriert / GEPA

Lienz trägt den Beinamen Sonnenstadt. Und die Dolomiten-Metropole trägt ihn mit Stolz – und zu Recht. Jährlich über 2.000 Sonnenstunden unterstreichen das. 2.070 sollen es ganz genau sein. Ausgerechnet beim Dolomitenmann 2019, dem Kampf der „Härtesten unter der Sonne“, war Petrus dem Werner Grissmann und seinem Sohn Niki nicht gewogen.

Da war die Gesamtwetterlage eher unterdurchschnittlich. Zunächst regnete es und dann schüttete es. Erst recht, als der Dolomitenmann-Erfinder die durchnässte Läuferschar um Punkt 10 Uhr mit einem Pistolenknall auf die schweißtreibende Reise schickte.

Diese war weniger beschwerlich als sonst. Aufgrund des hartnäckigen Hochnebels war das legendäre Kuhbodentörl gestrichen worden und das Feld machte sich auf den Weg zum Hochstein. Joseph Gray war das egal. Der US-Amerikaner war wie im Vorjahr der Schnellste und brachte das titelverteidigende „Kolland Topsport Professional“ in Front. Eine Führung, die bis zum Ziel nicht mehr abgegeben werden sollte.

Die geänderte Laufstrecke bedingte freilich auch eine Verlegung des Starts der Paragleiter. Also hoben die „Herren der Lüfte“ auf der Moosalm in bester Kombinierer-Manier nach der Gunderson-Methode ab – und zwischenzeitlich war sie sogar zu sehen, die Sonne.

Lukas Rifesser war jedenfalls der Schnellste, Überflieger Chrigel Maurer, sechsfacher X-Alps-Champion, markierte die drittbeste Zeit und übergab an Mountainbiker Juri Ragnoli, ehe Kajaker Lukas Kubrican nach 3:47:02 Stunden den erneuten Kolland-Triumph fixierte. Gut zwei Minuten vor dem Red-Bull-Team.

Dessen Schlussmann Harald Hudetz, immerhin siebenfacher Disziplinensieger, brach sich wie im Vorjahr beim Sieben-Meter-Fall in die Drau sein Paddel: „Inzwischen wissen meine Leute, wo sie mit dem Reservepaddel stehen müssen.“ Dass der Regen wieder einsetzte, war den Kajak-Fahrern egal. Nass bleibt schließlich nass …