Missglückter Start


Wallner hat Mattersburg gleichsam immer im Griff / Foto: Parigger

„Wir hatten uns so viel vorgenommen und dann schaut nichts heraus, das ist schon sehr bitter“, schüttelte Wacker-Stürmer Roman Wallner nach dem Schlusspfiff im Innviertel enttäuscht den Kopf. Tatsächlich war das 0:3 in Ried ein echtes Trauerspiel gewesen, das die Schwarzgrünen zum Frühjahrsstart abgeliefert hatten. Mit der 15. Saisonpleite wurde der letzte Platz zementiert und die Erkenntnis gewonnen, dass es so direkt in die zweite Liga ging. Dabei war die Niederlage im Innviertel so etwas von überflüssig. Bei 61 Prozent Ballbesitz und 21:10 Torschüssen zugunsten der Innsbrucker, die dazu eine Stunde lang in der Überzahl agierten, hätte eigentlich mehr herausschauen müssen als dieses ernüchternde 0:3.

„Wenn man 60 Minuten in Unterzahl spielt und dann noch 3:0 gewinnt, kann man schon zufrieden sein“, war Michael Angerschmid bei seinem Debüt auf der Trainerbank der Rieder natürlich vom Auftritt seiner Truppe angetan. Typisch für dieses Spiel, dass ausgerechnet der Inzinger Clemens Walch mit einem sehenswerten Heber in der Nachspielzeit den Endstand besorgte. Während sich in Tirol das Abstiegsgespenst hartnäckig einnistete, konnte sich die oberösterreichische Spielvereinigung nach dem fünften Heimsieg in Folge auf ein relativ sorgloses Frühjahr freuen.

Gute Stimmung kam dann aber auch im Wacker-Lager auf, und zwar nach dem überaus wichtigen Heimsieg gegen Mattersburg, mit dem die Innsbrucker die „rote Laterne“ des Tabellenletzten abgaben. Trainer, Spieler, Funktionäre und auch die 2.600 winterfesten Fans atmeten erleichtert auf. Endlich nicht mehr Letzter, weil die Wiener Austria die Admira 4:0 bezwungen hatte und somit der letzte Platz in die Südstadt „wanderte“. „Die Nervosität war spürbar. In der zweiten Hälfte haben wir dann aber zeitweise guten Fußball gespielt und hätten sogar noch Chancen auf das dritte oder vierte Tor gehabt. Es freut mich für Wernitznig, dass er endlich wieder getroffen hat“, zog Wacker-Coach Roland Kirchler zufrieden Bilanz und blickte gleich in die nähere Zukunft: „Jetzt müssen wir gegen Wiener Neustadt nachlegen.“

Leichter gesagt, als getan. Dennoch, nach einem Zitterspiel gab’s das Happyend – 2.600 Fans jubelten im Tivoli Stadion mit dem Schlusspfiff erleichtert, denn der FC Wacker feierte einen knappen 1:0-Heimerfolg gegen Wiener Neustadt, verschaffte sich damit noch mehr Luft im Abstiegsstrudel. Das Plansoll war vorerst einmal erfüllt. Doch gebannt war die Abstiegsgefahr noch lange nicht. Was die Wacker-Profis mit einer durchwachsenen Vorstellung nach starker Anfangsphase bestätigten.