Im Ländle gab’s nichts zu gewinnen


Dornbirner Festung war nicht zu stürmen / Foto: Parigger

Das Gastspiel bei Meister Dornbirn begann für die Innsbrucker Haie denkbar schlecht und schon bevor der Bus durch den Arlbergtunnel rollte. Denn NHL-Veteran Rem Murray, Herz und Hirn der Innsbrucker, fiel kurzfristig wegen einer Lungenentzündung aus. Zehn Tage lang wurde Rem mit absolutem Sportverbot belegt.

Es gab aber noch eine bittere Pille vor dem Start in die Zwischenrunde zu schlucken: Einser-Goalie Martin Iberer wurde zur Mittagsstunde von Bundesligist Graz 99ers, der auf Torhütersuche ist, vorerst zurück in die Steiermark beordert. Und die Luft war nach diesen Hiobsbotschaften bei den Haien offenbar vor dem ersten Bully in Dornbirn raus. Da tat die überragende Bilanz im Grunddurchgang (25 Siege in 28 Spielen) plötzlich nichts mehr zur Sache.

Und weil Martin Iberer schon mehr oder weniger weg war, nahm ihn HCI-Coach Jarno Mensonen gar nicht mehr mit. Stattdessen gab er Manuel Schönhill nach langer Verletzungspause und einigen Eliteliga-Einsätzen wieder eine Chance im Nationalliga-Tor. Ob der Zeitpunkt ideal war, darüber ließ sich freilich streiten. Schon nach dem ersten Drittel: Denn da stand es 4:0 für Dornbirn, Begriffe wie „Demontage“ wurden in Vorarlberg wach. Und Schönhill wurde bei seinem Comeback ziemlich alleine gelassen. Deswegen versuchte Mensonen auch mit einem Time-out schon im ersten Drittel ein Zeichen zu setzen.

Eine Botschaft, die nach der ersten Drittelsirene ankommen sollte. Die Haie kamen wie verwandelt aus der Kabine, verkürzten durch Kapitän Patti Mössmer und Marc Schönberger auf 2:4, wehrten sich dank eines immer stärker werdenden Schönhill mit allen Mitteln gegen eine drohende Schmach. In dieser Phase war sogar der Ausgleich möglich, jetzt wusste sich Dornbirn nur mehr mit einem Time-out zu helfen.

Im Schlussdrittel besiegelte die finnische Neuerwerbung Toni Mäkiaho mit dem fünften Treffer aber den Dornbirner 5:3-Sieg, die Tabellenführung der Haie war endgültig Geschichte.