Hosp mit starker Ansage


Nur Lara Gut stoppte Niki Hosp / Foto: GEPA

Ein so genannter Steher kurz vor dem Ziel kostete Niki Hosp ihren zweiten Super-G-Sieg – und das gleich im ersten Speed-Rennen nach ihrer Verletzungspause. Aber die Konsequenz aus dieser starken Vorstellung ist klar – Hosp peilt auch im Super-G einen WM-Start in Garmisch an.

Die Schlagzeilen gehörten dennoch, oder vor allem, der Siegerin – Lara Gut. 20 Jahre jung, tiefblaue Augen, ein schelmisches Lächeln, schnell und vollgepackt mit Pointen: Als ein Journalist Lara Gut, Siegerin des Super-G, nach dem Befinden ihrer vermeintlich künstlichen Hüfte befragte, meinte Gut knapp: „He hallo, da ist alles echt! Ich start’ ja nicht bei den Special Olympics!“ Lara Gut ist sozusagen das exakte Gegenteil des Gros der österreichischen Equipe: Während Fischbacher, Fenninger und Görgl Kreativität und Schlagfertigkeit offensichtlich nicht mit in die Wiege gegeben worden sind, sprudelt es aus Gut nur so heraus.

Manchmal so sehr, dass es in „kalten Kriegen“ endet – wie zuletzt mit dem Schweizer Verband, der die 20-jährige in Folge für die Rennen am Semmering sperrte. Grund dafür war neben dem losen Mundwerk der viersprachigen Gut auch deren privates Rennteam, dessen Sponsoreninteressen sich offenbar des Öfteren mit den Verbandsinteressen schnitten. Auslöser der Sperre für die Semmering-Rennen war, dass Gut zu einer Pressekonferenz mit der Jacke ihres Ausrüsters, nicht mit jener des Verbands anrückte. Es folgte ein Streit mit Cheftrainer Mauro Pini. Doch ausgerechnet Pini gilt als Guts Entdecker.

Ihren Super-G-Sieg sieht Gut wohl als Genugtuung, wenngleich sie im Gespräch nicht auf den Konflikt eingehen wollte. „Das ist Vergangenheit.“ Wie sie nach ihrem Beckenbruch und der Zwangspause wieder derart rasch in die Weltspitze vorfahren konnte? „Keine Ahnung. Ich fahr einfach, wie ich vor zwei Jahren gefahren bin: einfach schnell.“