Fritz Schwab und der Achtziger


Zwei große Persönlichkeiten des FC Wacker: Branko Elsner (links, verstarb im November) und Fritz Schwab (rechts), der seinen Achtziger feierte / Foto: Zoller

In seinen Adern fließt schwarzgrünes Blut, eine echte Wacker-Legende eben – gemeint ist Fritz Schwab. Der langjährige „Präsi“ und Ehrenpräsident des Innsbrucker Traditionsklubs, der mit seinen Kickern vor allem in den Siebzigerjahren den nationalen Fußball beherrscht, auch international für Furore gesorgt und erst kürzlich seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, schwelgt gerne in der Vergangenheit. Höhepunkte seiner langen Amtszeit? „Der FC Wacker war mein Höhepunkt“, leuchteten die Augen des Jubilars, dem nicht nur wegen seiner sportlichen, sondern auch beruflichen Verdienste zahlreiche Auszeichnungen verliehen worden waren. Stolz ist er auf das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.

Anekdoten gibt es genug aus den goldenen Wacker-Jahren. Zum Beispiel das Europacup-Gastspiel 1970 bei den Königlichen in Madrid. „Das Land der Fußballer begrüßt die Vertreter des Landes der Skifahrer“, erinnerte sich Schwab an die Worte des legendären Real-Präsidenten Santiago Bernabéu beim Bankett vor dem Spiel. Nach dem Siegestor von Poldl Grausam war den Madrilenen das Lachen freilich eingefroren. Fritz Schwab war Funktionär vom alten Schlag. „Handschlagqualität zählte für mich. Mit meinen Trainern, angefangen von Branko Elsner und Otto Barić, brauchte es keine Verträge. Auf mein Wort war Verlass.“

Legendär waren auch die zahlreichen Auftritte seiner Wacker-Senioren. „Auf Jamaika steht heute noch ein SOS-Kinderdorfhaus, das wir damals nach einem Spiel gegen die Nationalmannschaft Jamaikas bauen ließen“, erinnerte sich der rüstige Achtziger. Schnee von gestern. So wie der bitterste Abschnitt seiner Amtszeit. „Das war wie ein Begräbnis“, schluckte Fritz Schwab schwer, als er den Akt mit der Vereinsauflösung auf den Tisch legte. 1999 vollzog er den Vorstandsbeschluss: „Der Verein war schuldenfrei und wurde ordnungsgemäß bei der Vereinsbehörde abgemeldet. 176 Schilling Gebühren, damit war es amtlich.“