Es lief weiter wie am Schnürchen


Liefering wurde im Herbst 2015 zum Lieblingsgegner des FC Wacker. / Foto: GEPA

Bestätigt hat es bis dato noch niemand, aber es wäre durchaus denkbar, dass der Spruch des legendären Rudi Nierlich groß gedruckt in der Kabine des FC Wacker hängt: „Wenn’s lafft, dann lafft’s!“ Und getreu dieser „Weisheit“ eilten die Innsbrucker Kicker von Sieg zu Sieg. Wie zum Beispiel beim LASK in Linz. 1:0 gewannen die Tiroler und bauten damit den Vorsprung in der Tabelle auf sechs Punkte aus.

Es war zwar kein brillantes Spiel der Schwarzgrünen gewesen, aber ein sehr effektives. Und am Ende zählen eben die Punkte und kein Schönheitspreis. Das Spiel erinnerte nämlich bis zur 45. Minute ein wenig an die zur selben Zeit laufende Rugby-Weltmeisterschaft, denn hoch wurden die Bälle aus dem und in den Wacker-Strafraum gestoßen. Wenn einer Energieanfälle – oder Einfälle – hatte, dann am ehesten Alexander Riemann. Das roch dann aber mehr nach Entlastung als nach koordiniertem Angriff.

Doch dann brach die 45. Minute an und auch Alex Gründler überkam ein Energieanfall. Der reichte für einen Sprint in den Strafraum, wo der Unterländer plötzlich in sich zusammenfiel. Elfmeter, Thomas Pichlmann verwandelte trocken zum 0:1. Ein Foul? Das vielleicht, auch Gründler wollte etwas in dieser Art bemerkt haben: „Ich spüre was, das bringt mich aus den Gleichgewicht und ich gehe zu Boden“, meinte er zur Halbzeit kryptisch. Im Strafraum? Das eher nicht, wie das dritte Zeitlupenstudium ergab.

Aber Schiedsrichter Harald Lechners Augen ist das Ganze weniger anzulasten, möglicherweise aber dem Wacker-Status als Tabellenführer. Der war zuvor aber nicht wie jenes Team aufgetreten, das die Sky Go Erste Liga dominierte. Doch irgendwie kommt immer alles zurück – und wenn der Schiedsrichter in Linz einen fragwürdigen Elfmeter für die Innsbrucker gepfiffen hatte, der das Spiel entschied, so war es im Tivoli eine fragwürdige Rote Karte gegen Siller, die St. Pölten auf die Siegerstraße führte.