Wackers Jubel kam nach der Todesangst


Hattenberger und Mimm beglückwünschen Torsten Knabel / Foto: Parigger

Würde dem FC Wacker Innsbruck nach der tollen Serie im Finish der Herbstmeisterschaft auch im Frühjahr ein Durchmarsch auf den rettenden neunten Platz der Bundesliga gelingen?

Es war die Frage, die Tirols Fußballfans lange Zeit beherrschte, fast 8000 Zuschauer waren zum Startspiel, mitten im Februar, ins Tivoli gepilgert, doch so richtig zum Feiern war den Anhängern trotz eines spät sichergestellten 1:0-Erfolges über Sturm Graz nicht zumute. Denn noch lange vor dem Torjubel hatten sich dramatische Szenen in der plötzlich mucksmäuschenstillen Arena abgespielt – genau in der 78. Minute.

Plötzlich waren sie da, die verdrängten Bilder des Todes am Fußballfeld! Die jüngsten tödlichen Tragödien des FC Sevilla-Youngsters Antonio Puerta (22), des Motherwell- Kapitäns Phil O’Donnel (35) und des Ungarn Miklos Feher (24) im Dress von Benfica Lissabon: Herzstillstände, Zusammenbrüche, vergebliches Bemühen der Ärzte!

Als Wackers Neuzugang Besian Idrizaj zuckend am Boden lag, hatte nicht nur Coach Heli Kraft das Schlimmste befürchtet: „Schaut weg!“, hatte er den Ersatzspielern zugerufen, um selbst dasselbe zu tun: „Es war schrecklich, bedrohlich, schaurig, unwirklich!“

Idrizaj war in der 63. Minute ins Spiel gekommen. Seine erste Ballberührung war mit dem Kopf, die zweite ein Solo zwischen zwei Gegenspielern hindurch, so wie er es angekündigt hatte. Es sah ganz so aus, als ob dem Neuzugang ein starkes Meisterschaftsdebüt gelingen sollte. Zwölf Minuten später sackte er in sich zusammen: Kreislaufkollaps? Herzstillstand? Gehirnschlag? Das Grauen war in den Spielern hochgekrochen: Was tun? Wegschauen, sich ablenken, hoffen, dass das Unsagbare nicht real wird. Bewusstlos wurde der Youngster abtransportiert. Auch Wacker-Doc Markus Reichkendler hatte große Sorge: „Es sah schlimm aus.“