König Mario kennt keine Gnade mit dem Gefolge


Matt demonstrierte in Zagreb seine große Klasse / Foto: GEPA

Der Weltmeister aus dem Tiroler Oberland höchstpersönlich setzte den Schlussakkord bei der kroatischen Skiparty und gewann vor Lokalmatador Ivica Kostelić und Reinfried Herbst. Und dabei bewies Mario Matt einmal mehr, dass er Nerven wie aus Stahlseilen besitzt. Das Finale auf der „Crveni Spust“ (schwarze Piste) in Zagreb ließ keinen kalt, Matt einmal ausgenommen.

Gerade eben hatte der Lokalmatador und Halbzeit-Zweite Ivica Kostelić vor 18.000 entfesselten Anhängern Garmisch-Triumphator Reinfried Herbst die Führung abgeluchst und einen südländischen Freudentaumel ausgelöst. Mama Kostelić schlug ein Kreuzzeichen, Schwester Janica hüpfte wie ein Rumpelstilzchen herum, Held Ivica lag wie ein Käfer rücklings im Schnee und selbst das Starthaus mutierte zum Freudenhaus.

Und Matt? Er blieb unaufgeregt, wartete bis zur Startfreigabe und ließ sich knapp eine Minute später als Sieger feiern und lächelte mit einem 60.000-€-Scheck in die Fotoobjektive.

Nicht im Bilde war indes Benjamin Raich. Der Pitztaler legte nach einem mittelprächtigen ersten Durchgang (13.) ein starkes Finale hin – bis fünf Tore vor dem Ziel. „Ich bin in Rückenlage gekommen und es hat mich ausgehebelt.“ Dass er als 26. noch fünf Punkte ins Ziel rettete, war nur ein schwacher Trost. Ebenso, dass Weltcup-Mitstreiter Bode Miller die Finalqualifikation verpasste.

Ob Matt jetzt den Franzosen Jean-Baptiste Grange, den Führenden im Slalom-Weltcup, der im zweiten Durchgang ausgeschieden war, abfangen könne? Matt gab sich vorsichtig, ob er die 57 Zähler Rückstand wettmachen könne: „Ich habe heuer schon so viele blöde Fehler gemacht und bin ausgeschieden.“

Der dreifache Saisonsieger – Mario hatte im Jänner die Slaloms von Adelboden und Schladming gewonnen – ist sich seiner aktuellen Stärke bewusst. „Der erste Durchgang war der beste Lauf, der mir in diesem Winter gelungen ist.“ Und, fügte der zweifache Weltmeister an: „Ich bin dabei, stärker denn je zu werden. Und die Hänge, auf denen die beiden ausstehenden Slaloms ausgetragen werden, liegen mir.“ Kranjska Gora und Bormio.