Kindl rodelt zu WM-Gold


Kindl auf dem Weg zur Goldmedaille / Foto: GEPA

Leo Stock oder Toni Innauer geraten ins Schwärmen, wenn sie auf Lake Placid angesprochen werden, durchaus verständlich, denn 1980 hatten die beiden Vorzeigeathleten in der amerikanischen Kleinstadt am Fuße des Whiteface Mountain Olympiagold erobert.

28 Jahre später sorgte erneut ein Österreicher für Furore in der Olympiastadt – der 19-jährige Wolfgang Kindl. Der Tiroler sorgte bei den Junioren-Weltmeisterschaften der Kunstbahnrodler für die Riesensensation. Mit exakt 0,141 Sekunden Vorsprung auf den haushohen Favoriten Felix Loch aus Deutschland sicherte sich Kindl den Weltmeistertitel. Auf Rang drei landete der US-amerikanische Lokalmatador Robert Huerbin. Manuel Pfister landete auf Platz sieben, Reinhard Egger konnte sich über den 10. Platz freuen.

Der 19-jährige Innsbrucker überraschte Freund und Feind: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, da es bei mir im Training gar nicht nach Wunsch gelaufen ist.“ Dass er Potenzial besitzt, hat er davor schon beim Heimweltcup im Dezember in Igls untermauert, als er den siebten Platz erobern konnte. Noch viel höher ist die Goldmedaille einzustufen, da er Felix Loch, den Weltmeister der Allgemeinen Klasse, hinter sich ließ: „Der Titel war quasi an ihn vergeben. Als ich gewonnen habe, ist ihm fast das Gesicht eingeschlafen.“

Die Korken ließ er in Amerika aber nicht knallen. Es blieb nicht einmal mehr Zeit für die Teilnahme am WM-Teambewerb. Kindl musste so schnell wie möglich das Flugzeug in Richtung Europa besteigen, um rechtzeitig für die Weltcups in Sigulda einzutreffen.

„Meine Ziele habe ich für diese Saison absolut erreicht. Ich hoffe, dass ich mit dieser Leistung weiterhin im Bundesheer bleiben kann. Im vergangenen Jahr hatte ich mit Matura und Grundausbildung einigen Zusatzballast. Wenn der wegfällt, kann ich mich noch mehr auf das Rodeln konzentrieren. Wer weiß, was noch möglich ist.“