Auch Petrus jubelte mit den Meistern aus Hall


Dem TC Hall gelang die perfekte Revanche gegen Kufstein. / Foto: Liebl

Perfekt geplant. So, als hätte der Wettergott die Uhr gestellt. Kurz nachdem Michael Heel den dritten Matchball gegen Clemens Merkl verwandelt und damit den unerwartet klaren 5:1-Erfolg des TSV Hall gegen den TC Kufstein fixiert hatte, öffneten sich die Schleusen. Quasi als Draufgabe zur Sektdusche.

Zuvor hatten nämlich Halls Tennis-Herren nach Siegen von Andreas Wombacher, Lukas Koncilia, Philipp Koller, Robert Engelmann und eben Michael Heel für eine uneinholbare Führung in den Einzel-Partien gesorgt und den Titel in der Tiroler Tennisliga erfolgreich verteidigt. Insgesamt scheint nun Hall zum vierten Mal in den TTV-Annalen als Herrenmeister auf.

Zweifellos ein Verdienst erfolgreicher Aufbauarbeit. Sieht man von Routinier Michael Heel ab, der im Außerfern seine ersten Tennisschuhe zerriss, kommen alle Spieler des Meisterteams aus der Salinenstadt. Sie sind sozusagen das Salz in der Tiroler-Liga-Suppe. Für Gästeteams kaum genießbar. Das bestätigte die Bilanz: Seit zwei Jahren war der TSV Hall auf eigener Anlage ungeschlagen. Damals, also 2012, gewann Kufstein in Hall, entführte den Titel in die Festungsstadt.

Der TSV Hall ist jedenfalls ein Eigenbau-Team, das den Ansprüchen der Tiroler Liga entspricht, das auch ohne Legionäre auf der Erfolgswelle schwimmt und nicht von Aufstiegsgedanken geplagt wird. „Das könnten wir uns nicht leisten“, meinte Obmann Gert Engelmann und sprach einen Verzicht auf die Bundesliga-Aufstiegsspiele aus. „Der Verein investiert pro Match 800 Euro. Nicht mehr und nicht weniger“, betonte der langjährige Haller Funktionär. Beispielgebend.

Andernorts in Tirol, ja, in ganz Europa, treiben die Spielerlisten für den Mannschaftssport Tennis seltsame, mitunter kuriose Blüten. Zusammen mit den Tirolerinnen Sandra Reinold-Loos und Sonja Erler sicherten etwa den Kufsteinern drei deutsche Spielerinnen den Tiroler Mannschaftstitel im Damentennis. Das Gegengewicht von Finalist Schwaz mit „nur“ zwei Spielerinnen aus dem nördlichen Nachbarland war zu wenig, um den Vorjahrstitel erfolgreich zu verteidigen.