Goldener Doppelschlag für Skiflieger Gregor


Die Überflieger von Oberstdorf - Schlierenzauer und Koch / Foto: GEPA

Skiflug-Weltmeisterschaften im bayerischen Oberstdorf – ein Sportfest in Rot-weiß-rot. Mit einem Tiroler als Hauptdarsteller. Gregor Schlierenzauer! Erstmals seit 1996 stellt damit Österreich wieder den Skiflug-Weltmeister. Damit nicht genug – der Tiroler holte als Flug-Debütant sensationell die Goldmedaille, für den Kärntner Martin Koch gab es nach drei Bestweiten Silber, 10,7 Punkte fehlten ihm am Ende eines unglaublichen Bewerbes.

Das Duo hatte am zweiten Tag den Halbzeit-Spitzenreiter Bjørn Einar Romøren aus Norwegen, der hinter dem Finnen Janne Ahonen nur Vierter wurde, überholt und damit einen kollektiven Jubelsturm in Österreichs Sportszene ausgelöst.

Schlierenzauer trat damit als erst vierter ÖSV-Skiflug-Weltmeister nach Armin Kogler (1979) und Andreas Felder (1986) in die Fußstapfen von Andreas Goldberger, der vor zwölf Jahren auf dem Kulm triumphiert hatte. „Das war ein Kindheitstraum von mir, vor zwei Jahren war ich am Kulm noch Zuschauer“, freute sich der 18-Jährige, der jüngste Champion aller Zeiten. Er flog am Schlusstag vor 27.000 Zuschauern auf 208,5 und 211,5 Meter – vor allem dank besserer Noten für den Aufsprung ließ er Koch deutlich hinter sich.

Dabei wollte sich anfangs kein Fluggefühl bei ihm einstellen. Kein Wunder, ohne einen einzigen Sprung von einem Skiflug-Bakken war der Fulpmer noch im Training „mehr ein Schiefflieger als ein Skiflieger“, wie Cheftrainer Alexander Pointner passend bemerkt hatte. Dann tat „Schlieri“ das, wovon die Menschheit seit Ewigkeiten träumt. Er lernte fliegen. Unfassbar? Oder hatte der Shootingstar der vergangenen Saison ein Wundermittel?