Zwischen Pflicht und Kür


Nicht einmal Aprilwetter vermochte die Raiders bei der Doppelschicht zu stoppen ... / Foto: GEPA

Vor der Saison hatte man im Lager der Swarco Raiders davon gesprochen, sich weniger auf die heimische Liga (Shuan Fatah: „Die AFL ist unattraktiv“), dafür mehr auf die neu konzipierte „Battle4Tirol“ sowie die Big6 konzentrieren zu wollen. Ergo kam die 23:42-Niederlage gegen die Danube Dragons gar nicht einmal so überraschend. Damit kassierten die Raiders nicht nur die erste Niederlage gegen die Donaustädter seit 2010, gemeinsam mit der Auftaktpleite gegen die Vikings bedeutete das den schlechtesten Saisonstart seit 2006.

Alles halb so wild, wenn es nach Headcoach Shuan Fatah geht: „Der Spielverlauf war etwas unglücklich, aber es war ein munteres Spielchen. Ich bin nicht unzufrieden mit der Leistung.“ In einem Match, das von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt war, zeigte Rückkehrer und Quarterback Kyle Callahan (über ein Jahr Pause) in einem stark verjüngten Tiroler Team noch die beste Leistung: „Kyle hat fehlerfrei gespielt.“

Mit der Niederlage gegen den Champ von 2010 habe man im Vorhinein bereits bewusst kalkuliert: „Natürlich kann man verlieren, wenn man mit der Jugend antritt. So realistisch muss man sein.“ Geschont wurden also einige Stars für die Premiere in der neu gegründeten Battle4Tirol-Serie. 3.000 Fans waren ins Tivoli gekommen, um das Spiel gegen die Scorpions aus Stuttgart zu sehen. Und das trotz Osterfest und nur fünf Grad Außentemperatur. Dafür entschädigte der 34:9-(6:3)-Triumph gegen die Schwaben vollends.

Fatah schickte dabei, im Gegensatz zur AFL-Niederlage gegen die Danube Dragons, die erste Garde rund um Quarterback Sean Shelton aufs Feld. Damit untermauerten die Raiders ihr Vorhaben, heuer ihren Fokus klar auf die beiden internationalen Bewerbe (Battle4Tirol, Big6x) auszurichten – eine Reaktion auf die fehlende Entwicklung in der heimischen Liga, bei der vor fünf Jahren noch acht Mannschaften am Start gewesen waren.