Mit Erfolg weiter zu den US Open


Roman Bründl "zertrümmerte" seine Gegner. / Foto: Thomas Böhm

Lang, lang ist’s her – und fast genau nach 19 Jahren Pause gewann mit dem Tiroler Roman Bründl wieder einmal ein Österreicher die Königsklasse der Austrian Kickbox Classics. Natürlich mit dem wichtigen Heimvorteil im Rücken – in der bummvollen Innsbrucker Olympiahalle. Dabei war es schwierig, Athleten und Zuschauer auseinanderzuhalten.

Weniger schwer war es, die Behauptung zu treffen, dass der Bewerb mit seinem rasanten Wachstum im wahrsten Sinne des Wortes an die Decke stieß. „Viel mehr geht nicht. Wir haben sogar einen Boxring abgebaut und mehr Matten hingelegt – sonst wären wir mit den Kämpfen um Mitternacht noch nicht fertig!“, so Organisator Michael Kruckenhauser, der selbiges schon vor vier Jahren in der TIWAG Arena erzählt hatte – mit fast 600 Athleten weniger.

Es dauerte einige Zeit, bis unter den Massen auch Roman Bründl gefunden werden konnte, wobei der 25-jährige Tiroler mit seinen 1,93 Metern eigentlich kaum zu übersehen war. In einer Ecke der Olympiahalle bereitete sich Bründl mit Schattenboxen auf seinen nächsten Kampf vor, dem Pointfighting (Punktekampf), wo er 2014 seine bisher stärkste Saison mit dem Europameistertitel krönte.

Für ein Interview hatte er keine Zeit. Es gab ja noch etwas zu gewinnen, der Tag war noch nicht vorbei, auch wenn er einen Sieg gebracht hatte, der Österreichs Kickboxer laut mit der Zunge schnalzen ließ. Denn erstmals nach 19 Jahren holte ein heimischer Athlet bei den Austrian Classics den Sieg in der Königsklasse, dem Grand Champion, eine offene Klasse, bei der vom Riesen bis zum Leichtgewicht alle kämpfen.

Der Triumph in der Heimat ist eine weitere Krönung seines Aufstiegs, seit er mit zehn Jahren mit dem Sport anfing. „Roman ist einer der ganz wenigen Athleten in Österreich, die selbstständig funktionieren. Ihm muss man nichts sagen, das ist seine Stärke“, erklärte der frühere Nationaltrainer Juso Prosic. Und nachdem Bründl im Pointfighting auch noch den zweiten Sieg des Tages geholt hatte, ergänzte er: „Das Selbstvertrauen passt gut und ich vertraue auf meine eigene Stärke.“ Die Erfolge in Europa beflügeln, machen ihn zum Gejagten – und wecken die Lust auf neue Großtaten.