Wolf und der perfekte Schwung


Eine strahlende Siegerin - die Tirolerin Christine Wolf / Wolf Christine Wolf / GEPA

Ausgerechnet Indien, könnte man bei Christine Wolf sagen. Dort hatte die Innsbruckerin im Vorjahr noch den möglichen Erfolg am Schlusstag aus der Hand gegeben. Heuer passierte quasi das Gegenteil, die 30-Jährige gewann das Hero Indian Open.

Ihr bisher größter Erfolg. Ein Sieg, der ihr, wie sie selbst sagte: „Berge gibt, ich bin einfach nur überwältigt!“ Sie liebe diesen Kurs, so Wolf zum Auftakt des 500.000-Dollar-Turniers, er sei für sie ungeheuer herausfordernd.

Im Turnier bestätigte sie diese „Liebe“ zunächst mit zwei fehlerfreien Runden im DLF-Club (Par 72). Am Moving Day allerdings hatte sie das Tempo angezogen, war mit einer 67er-Runde, also mit fünf Birdies auf der Scorekarte, ins Klubhaus gekommen und damit als Führende.

Am Schlusstag ebneten dann drei frühe Schlaggewinne den Weg zum Sieg. Mit dem Gesamtscore von 277 – elf unter Par – triumphierte sie in ihrem 91. Turnier auf der Tour und nach zwölf Top-Ten-Plätzen vor der Norwegerin Marianne Skarpnord (280).

Wolf ist seit 2012 als Profi unterwegs. Erstmals den Ball gespielt hatte sie als Zehnjährige und in den Jahren danach so beeindruckend, dass sie mit vierzehn bereits in das Nationalteam einberufen worden war.

Ein Sportstipendium an der University of Tennessee at Chattanooga, Tennessee, ebnete endgültig den Weg in die weite Welt. Egal ob USA, China, Australien oder Marokko – wo ein Tour-Event ansteht, wartet die Tirolerin auf ihren Abschlag. Aktuell nahm sie nach dem Sieg in Indien in der von Skarpnord angeführten Saisonwertung den dritten Rang ein.

„Ich habe meinen Plan wirklich von Anfang bis Ende durchgezogen, habe souverän die Pars gemacht und einige Birdiechancen verwertet. Marianne hat durchaus Druck aufgebaut, aber ich bin einfach meinem Plan treu geblieben und habe sie so nicht herankommen lassen“, sagte Wolf. Mit diesem Erfolg dürften die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio gesichert sein, wie auch die Teilnahme an der Evian-Serie.

Erfreuliche Nebenerscheinung des Sieges in Indien? Platz eins brachte ihr 68.392 Dollar ein, eine schöne Belohnung.