Bittere Heimpleiten des FC Wacker


Gegen Ried (rot) mussten sich die Wacker-Kicker im Tivolistadion eher unglücklich geschlagen geben / GEPA

Wer gedacht hätte, dass es nach der Pleite gegen Lafnitz nicht schlimmer kommen könnte, wurde schon wenige Tage später eines Besseren belehrt. Denn mit der ernüchternden 1:2-Heimniederlage gegen den Kapfenberger SV verabschiedete sich der FC Wacker Innsbruck in das hintere Tabellendrittel der zweiten Liga. Gerade einmal 1.525 Zuschauer waren bitter enttäuscht nach diesem zweiten Tivoli-Tiefschlag in Serie.

Dabei hatten die Schwarz-Grünen einen Sieg für Pechvogel Rami Tekir eingeplant, davon waren die Gastgeber an diesem Abend jedoch weit entfernt, kamen gegen das Schlusslicht aus der Steiermark in der ersten Halbzeit nie so recht auf Touren. Die von Ex-FC-Tirol-Profi Kurt Russ betreuten Falken agierten stets auf Augenhöhe und gingen in der 27. Minute nicht überraschend in Führung.

Was immer Thomas Grumser seiner jungen Truppe (Altersdurchschnitt 20,5 Jahre) in der Kabine für den zweiten Spielabschnitt mit auf den Weg gegeben hatte, es schien zu wirken. Alex Gründler traf in der 51. Minute zum 1:1. Der Ausgleich brachte die Gäste nicht sonderlich aus dem Gleichgewicht. Im Gegenteil – der aufgerückte Ivol Kralj besorgte die neuerliche Führung. Ein Schock für die Innsbrucker, die sich davon nicht mehr erholten.

Besser machten es die Grumser-Schützlinge dann schon in Wien, wo sie mit einem 2:1 bei den Young Violets auf die Siegerstraße zurückkehrten. Und zwar dank eines Blitzstarts. Bereits nach nicht einmal zwei Minuten hatte Außenverteidiger Alexander Joppich abgezogen und mit freundlicher Unterstützung von Austria-Goalie Mirko Kos zum 1:0 getroffen.

Dann waren die Gastgeber am Zug – mit Manprit Sarkaria als Regisseur suchten die Austrianer den Vorwärtsgang. Kein Wunder, dass ausgerechnet er den 1:1-Ausgleich durch Benedikt Pichler (32.) vorbereitete. Doch die Innsbrucker blieben cool und brachten nach dem Treffer von Atsushi Zaizen zum 2:1 den Vorsprung über die Zeit.

Die Freude darüber hielt sich aber gerade einmal eine Woche – denn plötzlich war die einst so verlässliche Heimstärke ins Wanken geranken und es setzte im Tivolistadion auch gegen Titelkandidat Ried eine 2:3-Niederlage. 2.473 Zuschauer sahen zwar ein ansehnliches Fußball-Zweitligamatch – allerdings mit ganz bitterem Nachgeschmack. Fünf Tore, neun Gelbe Karten und jubelnde Rieder, die dem FC Wacker durch einen finalen 2:3-Nackenschlag die dritte Heimpleite in Folge bescherten.

Schon die erste Halbzeit war nichts für schwache Nerven, beide Teams lieferten sich einen munteren Schlagabtausch. Nach nervösem Start der Hausherren, denen Trainer Thomas Grumser ein 4/1/4/1-System verordnet hatte, packte Murat Satin in der neunten Minute den Hammer aus und drosch den Ball aus rund 20 Metern ins rechte Eck. Da streckte sich der Zillertaler Johannes Kreidl im Rieder Tor vergeblich.

Die Führung löste zwar die anfängliche Verkrampfung, doch mit Fortdauer der Begegnung erhöhten die Wikinger ihre Schlagzahl und fuhren auch Beute ein. Zunächst bedankte sich Julian Wießmeier (27.) für zu viel Freiraum und bezwang Lukas Wedl zum 1:1.

Dann machte Felix Bacher ausgerechnet an seinem 19. Geburtstag ein Gastgeschenk – das Elferfoul an Marco Grüll war ebenso unnötig wie fatal, denn Jefte Sanchez (42.) verwandelte trocken zur Führung der Oberösterreicher. Dass Atsushi Zaizen unmittelbar vor dem Pausenpfiff nach einem Wallner-Freistoß das 2:2 erzielte, passte im munteren Wechselspiel zwischen Höhen und Tiefen ins Bild.

Nach dem Wechsel sorgten die Tiroler für den ersten Kracher, doch der Distanzschuss von Murat Satin (61.) landete an der Querlatte. Mit zwei Wechseln – Conte kam für Martic und Gründler für Wallner – versuchte Grumser, die Weichen für den sechsten Saisonsieg zu stellen.

Der Aufstiegskandidat aus dem Innviertel stemmte sich dagegen. Der Rieder-Siegestreffer durch Grüll in der 89. Minute traf die Schwarz-Grünen wie ein Keulenschlag und sorgte für Ernüchterung im Tivoli.