Wattens spielte nicht gerade wie ein Meister


In letzter Sekunde rettete die WSG Wattens bei der Klagenfurter Austria mit dem Ausgleich zum 1:1 einen Punkt / GEPA

in wenig anders hatten sich die Wattener Kicker den Start in das entscheidende Frühjahr schon vorgestellt. Drei Punkte in der Steiermark, dann das Heimspiel gegen den schärfsten Verfolger Ried gewinnen – das wäre wohl tatsächlich die halbe Miete für den Aufstieg in die Bundesliga gewesen. Doch erstens kommt es anders, zweitens als …

Zunächst einmal hatte das Frühjahres-Auftaktspiel bei Lafnitz wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden müssen, dann setzte es im Heimspiel gegen die Oberösterreicher eine überraschend deutliche 0:3-Heimpleite. Und plötzlich war der komfortable Vorsprung auf zwei Zähler geschmolzen. Speziell im Schlager war die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine gewaltige.

Daran vermochten weder verletzungsbedingte Ausfälle noch eine miserable Schiedsrichterleistung etwas zu beschönigen. Nach zwei – verpassten – Möglichkeiten des Ex-Rieder Clemens Walch übernahm Schiedsrichter Christian Petru Ciochirca die Regie. Er war vermutlich der Einzige, der ein Elferfoul von WSG-Außenverteidiger Sebastian Santin an dem agilen Mario Kröpfl gesehen hatte – Tatsachenentscheidung.

Zwar vermochte Wattens-Goalie Ferdl Oswald den „Witz-Strafstoß“ von Dario Pecirep und auch den Nachschuss von Julian Wießmeyer großartig zu parieren (15.), doch aus dem folgenden Eckball resultierte dann doch das 0:1 – Rieds Innenverteidiger Constantin Reiner stieg am höchsten und wuchtete das Leder ins Kreuzeck. Ein Schock, der Nachwirkungen für Wattens hatte, die Zuordnung ging verloren, das 0:2 nur drei Minuten später war die logische Folge. Das 0:3 in der 62. Minute gegen die harmlos anstürmenden Gastgeber nur noch Draufgabe.

Das Spiel wirkte nach – sehr zum Ärger von Trainer Tom Silberberger. In der Nachtragspartie bei Lafnitz rettete erst ein fragwürdiger Elfmeter in der Nachspielzeit das 1:1 und einen wichtigen Punkt. In Klagenfurt wiederum verschenkten die Tiroler – ebenfalls in der Nachspielzeit – zwei Punkte, kassierten in der 91. Minute den Ausgleich zum 1:1, hielten aber damit den knappen Zwei-Punkte-Vorsprung in der Tabelle, weil gleichzeitig Ried gegen Kapfenberg nur ein 0:0 erreichte.

Die Spannung im Titelkampf wurde also prolongiert, nicht zuletzt, weil die WSG zum Frühschoppen im Langes-Stadion den FAC mit 5:1 abfertigte, eine Woche später aber nur 1:1 bei BW Linz spielte. Und plötzlich waren die Rieder (2:0 gegen Amstetten) Ende März Tabellenführer – aufgrund des besseren Torverhältnisses.