Alpenvolleys lieferten die Meisterprüfung ab


Am Netz eine Macht - HYPO-Angreifer Kirill Klets / GEPA

So schnell kann es gehen – eben noch hatten die Hypo Tirol Alpenvolleys gegen den regierenden Meister Berlin mit 0:3 eine bittere Abfuhr hinnehmen müssen, da schlugen sie auch schon zurück. Denn just beim stärker eingeschätzten Vizemeister in Friedrichshafen trumpften die Tiroler groß auf, hatten sich nach gewonnenem ersten Satz trotz 1:2-Rückstands in die Partie zurückgekämpft und verwandelten schließlich den ersten Matchball zum umjubelten Sieg. Das 3:2 am Bodensee brachte selbst den routinierten Trainerfuchs Stefan Chrtiansky ins Schwärmen.

„Das war schon eine beeindruckende Antwort meiner Mannschaft. Vor allem, was die mentale Ebene betrifft“, holte der Slowake am Tag danach genüsslich aus. „Nach einem 1:2-Satzrückstand noch so zurückzukommen, tut immens gut.“ Lediglich in den Sätzen zwei und drei funktionierte das Service bei den Hypo-Mannen nicht wie gewünscht.

Dieser Auswärtserfolg beim frischgebackenen deutschen Cupsieger war gar nicht hoch genug einzuschätzen. Dass es heuer so gut funktionierte, lag vor allem an den Scoutingqualitäten von Chrtiansky, der bei Außenangreifer Hugo da Silva, Kirill Klets (Diagonal) und Pawel Halaba (Außenangriff) das richtige Näschen bewies. Und da wäre noch Aufspieler Danilo Gelinski, dessen Leistungen sein Coach würdigte: „Danilo hat bewiesen, dass er zu den besten zwei Aufspielern der Liga gehört.“ Sportlich wollte der Langzeittrainer aber nicht zu weit in die Ferne blicken. Sein Ziel? „Als Erster oder Zweiter in die Play-offs gehen.“

Zuvor allerdings gab es die kalte Dusche, denn ausgerechnet in der Olympiahalle vergeigten die Tiroler nach einer 2:1-Satzführung das Spiel gegen Frankfurt mit 2:3. „Wir waren leider nicht konstant und zu verkrampft“, zog Cheftrainer Stefan Chrtiansky enttäuscht Bilanz. Zwar gelang relativ schnell die Wiedergutmachung und Düren konnte nach hartem Kampf mit 3:2 besiegt werden, aber ganz glücklich waren die Verantwortlichen der Alpenvolleys mit dieser Entwicklung nicht.

Wie auch immer – für die Play-offs tankten Halaba und Co. mit einem 3:1 in Berlin gegen Schlusslicht VCO noch einmal eine Portion Selbstvertrauen, wenngleich es nicht mehr zum erhofften ersten Tabellenplatz reichte, weil gleichzeitig Friedrichshafen gegen Lüneburg gewann. Am Ende blieb Platz zwei und damit – für die erste Play-off-Runde – das bayerische Derby gegen Herrsching.