Vandelli bekommt nicht genug


Wohl bekomm’s, Maurizio! / Foto: Zangerl

Von wegen alt! Maurizio Vandelli, seit Jahren schon in der Steiermark lebender Austria-Italiener, zählt zwar bereits 45 Jahre, aber sein Siegeshunger ist noch lange nicht gestillt. Im Gegenteil – in Nauders, Schauplatz des jährlichen Extrem-Klassikers Race across the Alps (RATA), sicherte sich Vandelli bei seinem vierten Start den vierten Sieg; den dritten davon in Folge. Eine beachtliche Serie.

So souverän wie Maurizio, der rund 22 Stunden unterwegs war, absolvierte keiner der Teilnehmer die 540 Kilometer lange Route im Dreiländereck Österreich, Italien und Schweiz. „Ich kenn jede Ecke, jeden Stein und jedes Loch“, sagte er nach der Zieldurchfahrt.

Und nach vier Siegen ist die Motivation immer noch da: „Wenn ich ins Ziel komme, sage ich jedes Mal: Aus! Das letzte Mal. Aber wenn ich dann zu Hause auf der Couch sitze und nicht weiß, was tun, dann packt mich wieder die Freude. Also komme ich auch 2011 wieder.“

Erstaunlich relaxt präsentierte er sich beim Siegerinterview und beantwortete nach einem kräftigen Schluck Weißbier die Fragen von Othmar Peer und Rainer Dierkes. Was ihn motiviere, diese Tortur immer wieder auf sich zu nehmen, 22 Stunden bei Tag und Nacht im Sattel zu sitzen, wollten die beiden wissen. „Nein, die 3.000 Euro Siegergage sind es sicher nicht. Es ist immer wieder die Freude, wenn man sich selbst etwas bewiesen hat. Und auf diesem fantastischen RATA-Kurs sind die Eindrücke immer sehr stark.“

Und während sich Sieger Vandelli unter die Dusche begab, quälte sich der Großteil der Teilnehmer noch weit abgeschlagen über die Strecke. Platz zwei holte der Österreicher Paul Lindner vor Pierre Bischof aus Deutschland.