Trotz verrenkter Schulter zum EM-Titel geschossen


Karl Reinalter nahm Maß und traf genau ins Schwarze. / Foto: Heinzle

Irgendwann während der Europameisterschaften hatte das Handy seinen Geist aufgegeben, doch das hatte Bogenschütze Karl Reinalter nur am Rande beschäftigt. Immerhin hatte er sich während der fünf Wettkampftage kontinuierlich gesteigert und am Schlusstag seinen lang ersehnten Erfolg, den Sieg bei einer EM auf Feldscheiben mit seinem Compoundbogen, finalisiert.

„Ich habe in den vergangenen fünf Europameisterschaften von jeder Farbe eine Medaille gemacht. Erst Silber, dann Bronze, jetzt Gold – das Set ist komplett“, jubelte der 51-Jährige, der das Goldstück im Finale ergatterte. Dabei drohte dem Tiroler vom HSV Absam just am letzten von fünf Tagen, die Medaille abhandenzukommen, weil er sich 13 Runden vor Schluss die Schulter verrenkt hatte.

Die ersten Tage hatte er die 28 Scheiben in den Wäldern Schwedens hervorragend getroffen, am dritten Tag sogar den bestehenden Weltrekord von 560 Punkten eingestellt. Doch Reinalter biss die Zähne zusammen, wenn er den Bogen spannte, und traf schlussendlich mit 2.736 Punkten zum Titel. Danach gönnte sich der Tiroler mit Gattin Anita ein paar Tage Urlaub in Schweden – ganz ohne nerviges Handyklingeln.