Beim Sieger kullerten die Tränen


Daniela Pintarelli landete auf dem Podest. / Foto: ÖTZ Der Ötztaler Radmarathon - Jahr für Jahr eine Herausforderung der besonderen Art. / Foto: Juergen Skanwan

Beim Sieger-Interview kullerten Tränen über die Wangen von Enrico Zen: „Schade, dass Roberto nicht hier ist.“ Der 29-Jährige aus Bassano del Grappa erinnerte an seinen Schwager, den zweifachen Ötzi-Sieger, dessen Helfer er in der Vergangenheit gewesen war. Der Ausschluss des positiv auf EPO-Doping Getesteten hatte Spuren hinterlassen.

Angelegt hatte der italienische Sieger das Rennen jedenfalls sehr clever, quasi schrittweise hantelte sich der Ex-Profi von den Zwischenrängen 257 (Oetz), 32 (Brenner), fünf (Jaufen) und drei (St. Leonhard) an die Spitze des Feldes. Am Jaufenpass sah zunächst Zens Landsmann Christian Barchi wie der sichere Sieger aus, ehe das Timmelsjoch die Selektion vornahm.

Und dennoch feierten am Ende alle Teilnehmer – der Tiroler Daniel Rubisoier, der sich an seinem 33. Geburtstag als Siebenter selbst das größte Geschenk gemacht hatte. Oder Ex-Profi Jan Ullrich, der mit 7:59:32:8 Stunden (Platz 112) knapp unter den magischen acht Stunden geblieben war. Die Schweizerin Laila Orenos wiederum hatte in 7:46:50 Stunden den Streckenrekord der Damen geknackt, auf den Plätzen zwei und drei kamen mit Nadja Prieling (Kitzbühel) und Daniela Pintarelli (Landeck) zwei Tirolerinnen ins Ziel.

Ski-Ass Benni Raich war außer Konkurrenz ins Kühtai geradelt, um dort seinen Schwager Mario Stecher anzufeuern. Der Ex-Kombinierer verblüffte als 100. der Gesamtwertung (7:56:32:5 Stunden) und gewann damit auch die Wintersportler-Wertung vor Ex-Springer Andi Goldberger (8:50:25:3 Stunden) und Ex-Biathlet Christoph Sumann (9:05:27:8 Stunden).

Die Einsatzkräfte registrierten zwar einige Stürze, diese gingen jedoch glimpflich aus. Auch die große Hitze forderte die Helfer, immerhin erreichten von 4.298 Startern aus über 40 Nationen knapp 4.000 das Ziel.