Der Glanz des Goldes


Gold als verdienter Lohn für harte Arbeit. / Foto: imago/Stefan Lafrentz

„Wir sind einfach nur glücklich“, schnauften der 28-jährige Lukas Wacha und Jasmin Lindner im Duett. Und dafür hatten sie auch allen Grund: 0,128 Punkte Vorsprung auf Rang zwei entsprechen der klassischen Hundertstelsekunde im Rennsport.

Schuld daran war das neue Programm, das so bombastisch und atemberaubend war, dass am Anfang sogar den Athleten selbst der Atem wegblieb. Die 20-jährige Jasmin Lindner sollte vom Boden direkt in den Handstand auf dem Pferd übergehen. Doch der Akt, eines der Highlights, misslang – Wacha/Lindner, routiniertes Duo seit 2008, machten weiter.

Und sie machten den Fehler mehr als wett, holten in Aachen den EM-Titel im Voltigieren. Der sehr kritischen Jury hatten die beiden Reiter zum Saisonhöhepunkt ihre Kür zu Carl Orffs Carmina Burana („O Fortuna“) als Weltneuheit präsentiert. Und am Ende hieß es wie schon 2013: Wacha/Lindner waren Europameister im Pas de Deux.

„Diese Goldmedaille ist eine große Leistung, vor allem nach dem Fehler. Wir haben die Kür seit dem Herbst hunderttausendmal trainiert und einstudiert. So etwas dauert den ganzen Winter“, freute sich Trainer Klaus Haidacher.

Besonderes Lob bekam auch das Pferd, der bereits 14-jährige Bram. Wer da nun an Rücktrittsgerüchte wie kurz zuvor beim Starhengst Totilas (15) dachte, wurde sofort eines Besseren belehrt. Haidacher: „Der macht sicher noch weiter, bis er 18 ist. Ein anderer Teilnehmer hat sogar ein 23-jähriges Pferd.“

Viel Zeit also, um eine weitere Kür bis zum Umfallen einzuüben. Und um nach je zweimal WM-Gold und EM-Gold für weitere glänzende Erfolge zu sorgen.