Perspektive dank Rogges Lob


Rodler hoffen auf Mannschaftsgold / Foto: Parigger

Die Ausgangslage vor der Saison war klar: Zwei Mal wird die neue Teamstaffel der Kunstbahnrodler von Funktionären des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) begutachtet. Klappt alles reibungsfrei, dann könnte der Bewerb ins Olympiaprogramm von Sotschi 2014 aufgenommen werden. Die Hoffnungen wurden bei der ersten „Kontrolle“ allerdings arg gedämpft. Im Rahmen der WM musste die Teamstaffel aufgrund mehrerer technischer Pannen abgebrochen werden. „Das war für uns ein Super-GAU!“, betont Österreichs Cheftrainer Rene Friedl.

Die zweite und sogleich letzte Chance bot sich dem Rodelweltverband (FIL) beim Weltcup-Finale in Sigulda. IOC-Präsident Jacques Rogge war persönlich vor Ort, um sich von diesem Mannschaftsformat überzeugen zu lassen. Die Teamstaffel ging bei dieser Bewährungsprobe einwandfrei über die Bühne. „Das war ein sehr guter Wettbewerb“, erklärte Rogge, wollte aber keine Vorhersagen über die Entscheidung in Sachen Olympiaaufnahme treffen.

Das Resultat war an diesem Tag Nebensache. Österreich – mit Nina Reithmayer, Daniel Pfister sowie Andreas und Wolfgang Linger – musste sich nach einem Fahrfehler der Lingers mit dem sechsten Rang begnügen, der Sieg ging an Russland. „Die Teamstaffel wollte uns dieses Jahr nicht haben. Aber dieses Format ist reif für Olympia“, ist Friedl überzeugt.

Überzeugen konnte zum Saisonabschluss auch Nina Reithmayer im Damen-Rennen. Beim Erfolg der Gesamtweltcup-Siegerin Tatjana Hüfner landete die Olympiazweite auf Rang fünf. „Ich bin im Training mit der Bahn nicht zurechtgekommen. Im Rennen konnte ich mich enorm steigern“, war die Zirlerin zufrieden. Das Jahr eins nach ihrer Olympiamedaille analysierte sie mit gemischten Gefühlen: „Es war ein Auf und Ab. Ich habe mir zu viel Druck gemacht. Aber aus diesem Fehler lerne ich für die Zukunft.“